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75.000 Jahreskarten in Vorarlbergs öffentlichem Verkehr

Neben den wachsenden Fahrgastzahlen stand das vergangene Jahr ganz im Zeichen der Digitalisierung und Dekarbonisierung.

2019 war ein Rekordjahr für den öffentlichen Verkehr in Vorarlberg. Verglichen mit dem Jahr vor der Einführung der maximo Jahreskarte 2013, hat sich die Zahl der verkauften Jahreskarten sechs Jahre später um 50 Prozent auf 75.529 Stück erhöht. „Sechs Jahre nach dem Start zeigt sich deutlich, dass das Jahresticket maximo ein Erfolgsprodukt ist. Aus gelegentlichen Nutzerinnen und Nutzern von Bus und Bahn wurden regelmäßige Fahrgäste. Die Akzeptanz in der Vorarlberger Bevölkerung ist groß“, freut sich Mobilitätslandesrat Johannes Rauch. Insgesamt 131 Millionen Euro wurden von Privatpersonen, Land, Bund und Gemeinden für den öffentlichen Verkehr aufgewendet. "Um den Klimaschutz zu stärken, lohnt es sich, in den öffentlichen Verkehr zu investieren. Nur ein überzeugendes Angebot von Tür zu Tür ohne Wartezeiten und mit Anschlusssicherheit schafft Nachfrage und kann letztlich für die notwendige Trendwende sorgen“, ist Rauch überzeugt.

VVV

Mobilität als Faktor für Lebensqualität

Warum sich Gemeinden so stark im öffentlichen Verkehr engagieren, liegt laut Roman Kopf, Gemeindeverbands-Obmann Landbus Oberes Rheintal, auf der Hand: „Vor allem die Gemeinden, die gut an den öffentlichen Verkehr angebunden sind, bleiben für die Bevölkerung attraktiv und wachsen. Leistbare und umweltbewusste Mobilität ist längst zu einem entscheidenden Faktor für die Standort- und die Lebensqualität in Vorarlberg geworden. Allein im Oberen Rheintal und in der Stadt Feldkirch haben wir 16.845 Jahreskartenbesitzerinnen und –besitzer – ein Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“

Nur ein überzeugendes Angebot von Tür zu Tür ohne Wartezeiten und mit Anschlusssicherheit schafft Nachfrage und kann letztlich für die notwendige Trendwende sorgen.Landesrat Johannes Rauch

Zehn E-Busse bis Ende 2020

Wie sich öffentliche Verkehrsmittel umweltschonender machen lassen? Mithilfe von E-Bussen. Elektrisch betriebene Busse (mit Ökostrom betrieben) sparen über ihre gesamte Lebensdauer im Vergleich zu einem modernen Dieselbus über 90 Prozent an CO₂.

Nach zahlreichen Untersuchungen und Probebetrieben starteten Anfang 2020 zum ersten Mal vier E-Busse österreichweit im Überland-Linienbetrieb auf Strecken zwischen Bludenz, Feldkirch und Götzis. Seit knapp fünf Monaten sind die Busse nun im Regelbetrieb unterwegs. Fazit bisher: Sowohl beim Buspersonal als auch bei den Fahrgästen sind sie äußert beliebt. „Die Batterien haben eine lange Laufzeit und die Fahrgäste sind begeistert, wie leise und ruhig die Busse mit E-Antrieb sind“, erklärt Roman Kopf. Mit einer Reichweite von 290 Kilometern, schneller Ladezeit und großem Sitzplatz-Angebot stünden sie den Diesel-Bussen in nichts nach.

Nach erneuter Prüfung sollen sechs weitere E-Busse nach Vorarlberg kommen. Gerade in ländlicheren Regionen eignen sich die Busse ideal. Das ist unter anderem auch deshalb notwendig, weil die 2019 verabschiedete Clean Vehicle Richtlinie vorsieht, dass ab Sommer 2021 mindestens 45 Prozent alle von öffentlichen Unternehmen neu beschafften Busse „saubere Straßenfahrzeuge“ sein müssen. Davon muss die Hälfte emissionsfrei sein

Zahlen und Fakten

Landesweit gibt es 1.824 Bus- und 46 Bahnhaltestellen
32 Zuggarnituren und 339 Linienbusse bringen Fahrgäste von A nach B
vier der 339 Busse fahren elektrisch und mit Ökostrom betrieben
In Summe wurden 2019 um die 23,9 Millionen Linienkilometer geleistet: 4,9 Millionen Kilometer durch Züge der ÖBB und Montafonerbahn, 19 Millionen Kilometer durch alle Linienbusse

Digitale Neuerungen

Vor allem in außergewöhnlichen Zeiten wie diesen, ist es wichtig, dass alle Fahrgäste einfach und digital auf alle Services und aktuelle Informationen zugreifen können. Neben der 2020 frisch gelaunchten Website www.vmobil.at und den Apps cleVVVer mobil und FAIRTIQ wird laufend an weiteren digitalen Lösungen gearbeitet. Das Konzept „Mobility as a Service“ zielt darauf ab, umweltschonende Mobilitätsformen einfacher zugänglich zu machen. Als Teil des Konzepts startet dieses Jahr ein neues Self-Service-Portal. Wer eine Jahreskarte besitzt, kann sich künftig auf dem Portal über ergänzende Angebote wie Carsharing oder Radboxen informieren und direkt registrieren. Somit ist eine Anmeldung zu unterschiedlichen Mobilitätsangeboten komfortabel über eine einzige Plattform möglich.

Weitere Fahrradboxen an Mobilitätsknotenpunkten

Mit Ende des Sommers sind außerdem erste neue Radboxen an den Bahnhöfen in Rankweil und Hohenems verfügbar. Weitere Boxen folgen im Herbst in Lauterach und Lustenau. Schrittweise kommen Fahrradboxen an weiteren Mobilitätsknotenpunkten dazu. „Wir arbeiten verstärkt daran, dass unsere KundInnen mit der VMOBIL Card nicht nur wie bisher Bus und Bahn sowie die Angebote von Carsharing nutzen, sondern damit auch ihr Fahrrad sicher und bequem in einer Radbox abstellen oder zukünftig ein Fahrrad leihen können und noch vieles mehr“, gibt Christian Hillbrand, VVV-Geschäftsführer, einen Ausblick. Die Fahrradboxen können online gebucht werden. Nach der Registrierung auf dem Self-Service-Portal kann die VMOBIL Card als Schlüssel dafür verwendet werden.

Mund-Nasen-Schutz weiterhin Pflicht

Der Mund-Nasen-Schutz ist auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil, um die Sicherheit und Gesundheit aller Fahrgäste in Bus und Bahn zu schützen. Obwohl das Tragen einer MNS-Maske rechtlich vorgeschrieben ist, mussten VVV und ÖBB feststellen, dass die Zahl der Masken-Verweigerer und auch die Aggressivität gegenüber den Mitarbeitenden zuletzt leider zunahm. Wer ohne Mund-Nasen-Schutz einsteigt, muss ab heute, 20. Juli, mit Geldstrafen über 40 Euro rechnen. Für Busse laufen die Abklärungen, um auch dort Sanktionsmöglichkeit zu haben.