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„Das Gute wird noch besser“: Weiterer Ausbau des Radnetzes in Vorarlberg

62 Millionen Euro für Fahrrad-Leitprojekte von 2022 bis 2027

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Markus Wallner und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch haben ein Abkommen über die Bund-Land-Partnerschaft zum Ausbau des Radverkehrs unterzeichnet. Die Vereinbarung in Höhe von 62 Millionen Euro sichert die Ko-Finanzierung des Bundes für zahlreiche Infrastrukturprojekte, darunter die Radschnellverbindungen Radfahren durchs Ried, Götzis–Rankweil/Klaus–Koblach und „Pipeline“ Abschnitt 3 in Bregenz.

D. Mathis
Mit der Vereinbarung haben wir einen wichtigen Schritt im weiteren Ausbau des Fahrradwegnetzes in Vorarlberg bis zum Jahr 2027 erreicht.Landeshauptmann Markus Wallner

„Mehr Klimaschutz heißt mehr Radwege für die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Und heute machen wir einen großen Schritt – für neue Radverbindungen in ganz Vorarlberg. Ein Upgrade für den Radverkehr und für das ganze Bundesland“, betonte Ministerin Gewessler. „Mit der Vereinbarung haben wir einen wichtigen Schritt im weiteren Ausbau des Fahrradwegnetzes in Vorarlberg bis zum Jahr 2027 erreicht. Wir werden nun konkrete Projekte einbringen und es ist sehr erfreulich, dass der Bund sich bereit erklärt hat, bis zu 50 Prozent der Nettofinanzierung für Fahrrad-Leitprojekte in den Bundesländern zu übernehmen“, zeigt sich Landeshauptmann Markus Wallner erfreut über die Einigung mit dem Bund. Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung bekennen Bund und Land sich dazu, den Ausbau und die Verbesserung der Radinfrastruktur zu fördern und inbesondere Radschnellverbindungen zu entwickeln und umzusetzen.

Fahrradfahren in Vorarlberg

  • 16 Prozent aller Alltagswege werden in Vorarlberg mit dem Fahrrad zurückgelegt
  • Im Jahr 2020 wurden 4,2 Millionen Radfahrer:innen im Land gezählt
  • Die Verwendung des Rades für Einkaufs- und Freizeitzwecke ist um 60 bis 80 Prozent gestiegen. Bei beruflichen Zwecken um 40 Prozent.

Die Projekte im Detail

Radfahren durchs Ried: „Durch diese Raderschließung erreichen wir nicht weniger als 160.000 Menschen, denen künftig attraktive Radverbindungen zur Verfügung stehen“, so Landesrat Rauch. Die Routen führen teilweise durch Natura2000- und andere geschützte Gebiete. Da die Interessen der Wasser- und Landwirtschaft sowie der Jagd berücksichtigt werden müssen, ist die für die Strecke vorgesehene Fahrbahnbreite von vier Metern nicht überall möglich. Die Kosten betragen nach heutigen Berechnungen rund 21,4 Millionen Euro, von denen der Bund die Hälfte übernimmt.

Radschnellverbindung Rankweil-Götzis/Koblach-Klaus: Diese Trasse erstreckt sich von Götzis über das Betriebsgebiet in Koblach zur Bahnhaltestelle Klaus und weiter zum Radweg in Richtung Rankweil. Mehr als 60.000 Anrainer:innen könnten ihre regionalen Arbeitsplätze dann binnen 15 bis 20 Fahrradminuten erreichen. Die besondere Herausforderung bei dieser Radschnellverbindung liegt neben der Unterquerung der Bahngleise und einer Straßenbrücke in der Notwendigkeit, einen Fahrradtunnel durch den Sattelberg zu graben. Dieses Projekt wird voraussichtlich rund 23,6 Millionen Euro kosten, die Bundesfinanzierung beträgt bis zu 12 Millionen Euro.

„Pipeline“ Abschnitt 3, Bregenz: Der Fahrradweg zwischen Bregenz und Lochau entlang dem Bodenseeufer soll zu einer Radschnellverbindung ausgebaut werden. Sie soll als Teil des Bodenseerundwanderwegs dienen und die Landesstraße L190 entlasten. Die Abschnitte 1 und 2 wurden bereits realisiert, Abschnitt 3 umfasst die Strecke zwischen Schanzgraben und Steg Melanie. Es werden Arbeiten im See nötig sein, und aufgrund der beengten Platzverhältnisse zwischen Bahn und See muss ein eigener Bahnübergang für den Baustellenverkehr geschaffen werden. Die Kosten für den Bau des Abschnitts 3 betragen inklusive der Ufergestaltung rund 5,1 Millionen Euro. Die Realisierung des vierten und letzten Abschnitts der Radschnellverbindung Bregenz–Lochau wird im Zeitraum 2023–2025 erwartet.

Darüber hinaus werden in den Jahren 2021 bis 2024 zahlreiche kleinere Projekte entlang von Landesstraßen mit einem Gesamtvolumen von rund 12 Millionen Euro umgesetzt.