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Das Untere Rheintal ist im Zielnetz 2040

Der Bahnausbau im Unteren Rheintal wurde ins sogenannte Zielnetz 2040 des Bundes aufgenommen. „Ein wichtiger Schritt ist geschafft“, halten Landeshauptmann Markus Wallner und Mobilitätslandesrat Daniel Zadra fest. Damit zählt der Eisenbahn-Kapazitätsausbau zwischen Wolfurt und Lochau sowie zwischen Hard und Lustenau nun zu den besonders bedeutenden langfristigen Infrastrukturprojekten der Republik.

Das von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, ÖBB-CEO Andreas Matthä und dem Chefökonomen der Industriellenvereinigung, Christian Helmenstein, präsentierte Zielnetz 2040 vereint diejenigen Projekte, deren Realisierung der Bund in den kommenden 15 bis 20 Jahren besondere Priorität einräumt. „Es war beileibe keine Selbstverständlichkeit, dass der Bahnausbau im Unteren Rheintal Teil dieser Projektliste wurde“, betonen Wallner und Zadra. „ Jetzt müssen weitere konkrete Schritte folgen.“

Landtagsentschließung erfüllt

Damit hat die Vorarlberger Landesregierung Wort gehalten und den wichtigsten Bestandteil der parlamentarischen Entschließung vom 15. Dezember 2022 erfüllt, in der der Landtag die Regierung aufgefordert hatte, sich für die Aufnahme der „benötigte[n] langfristige[n] Kapazitätserweiterung für den Personen- und Güterverkehr“ in das Zielnetz 2040 einzusetzen.

„Nun können wir die nächsten Schritte in Angriff nehmen“, erklären Wallner und Zadra. „Unser Ziel ist es, einen breit angelegten, ergebnisoffenen Prozess zur Findung einer Best-Variante zu initiieren, in den selbstverständlich alle Stakeholder eingebunden werden sollen.“ Einige bedeutende Vorarbeiten wurden diesbezüglich bereits geleistet. So wurden gemeinsam mit den ÖBB einige Studien und Untersuchungen durchgeführt, und außerdem einigten sich Land und Standortgemeinden im Oktober letzten Jahres auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus VertreterInnen der Gemeinden, des Landes sowie in weiterer Folge der ÖBB und des Bundesministeriums für Klimaschutz, die sich um die Prozessvorbereitung kümmern soll. Der Zielvorstellung von Gemeinden und Land zufolge soll „im dicht besiedelten Raum und entlang des Bodenseeufers keine oberirdische Gleiszulegung“ erfolgen.

Zwischen Österreich und der Schweiz finden im Augenblick Gespräche hinsichtlich einer Streckenänderung bei den Railjet-Fernverkehrszügen statt. Im Raum steht, Züge nach Zürich nicht mehr über die Verbindung Feldkirch–Buchs–Sargans zu führen, sondern über Dornbirn, St. Margrethen und St. Gallen. Die Ergebnisse der Prüfungen und Verhandlungen sollen in die weitergehende Projektplanung einfließen.

„Die Bedeutung der Aufnahme des Unteren Rheintals ins Zielnetz 2040 kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sind sich Wallner und Zadra einig: „Die gewaltigen Impulse, die diese Kapazitätserweiterung im grenzüberschreitenden Regionalverkehr des Bodenseeraumes für Wirtschaft und Tourismus liefern wird, lassen sich im Augenblick nur erahnen.Klar ist für uns jedenfalls, dass in diesem Zusammenhang auch der weiteren Entwicklung des Güterverkehrs besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss.“

Projekt Arlberg-Basistunnel

„Der zeitgemäße Ausbau der Arlbergstrecke ist für Vorarlberg von mindestens ebenso großer Bedeutung wie die Bahnverbindungen nach Deutschland und in die Schweiz“, erläutern Wallner und Zadra: „Neben den Streckenerweiterungen und -sanierungen, die mit den ÖBB bereits im aktuellen Rahmenplan vereinbart sind, setzen wir uns für die Beschleunigung der Arlbergstrecke etwa durch den Bau eines Arlberg-Basistunnels ein, der die Fahrtzeiten zwischen Bludenz und Innsbruck enorm verkürzen würde.“ Nicht zuletzt aufgrund der langen Vorlauf- und Vorbereitungszeiten ist der Tunnel nicht Teil des Zielnetzes 2040. „Mit der Möglichkeit eines Arlberg-Basistunnels geben wir uns aber eine Perspektive über 2050 hinaus, die wir mit Nachdruck weiterverfolgen werden“, erklären Wallner und Zadra. Der Bund hat zugesichert, noch heuer eine verkehrlich-technische Analyse für die Verbesserung der Arlbergstrecke und die Option eines Basistunnels zu beauftragen.