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Der Einkauf kommt mit dem Elektroauto

In Doren hat eine neue Ära der Nahversorgung begonnen. Seit 1. Februar 2018 bietet KRAMERs Spar das Gesamtpaket: „ikoufa – guat leaba – gnüssa im Dorf“. Eine nachhaltige Unternehmensausrichtung ist für den Dorfladenchef Klaus Kramer selbstverständlich.

Markus Gmeiner

Zukunftsfites Ladenkonzept

Das Ladenkonzept von KRAMERs Spar lässt staunen – und ist für die Gemeinde Doren ein Schritt, um sich zukunftsfit zu machen. Alles, wofür der Laden stehen und, was er sein soll, ist in Kramers-Leitsatz „ikoufa – guat leaba – gnüssa“ treffend zusammengefasst. Das gute Leben ist für Neo-Geschäftsführer Klaus Kramer unter anderem mit einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung verknüpft. Energieeffizienz und saubere Energie gehören da dazu. KRAMERs Spar ist deshalb mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet. Diese liefert rund 50 Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs von 19.000 Kilowattstunden.

Die Restwärme kommt – wie könnte es anders sein – aus dem örtlichen Biomasseheizwerk-Doren. Genauso smart ist KRAMERs Spar in Sachen Strom unterwegs. Die Photovoltaikanlage am Dach des Mehrzweckgebäudes – dazu später mehr – deckt 30 Prozent des Stromverbrauchs ab. Die restlichen 70 Prozent liefern regionale Ökostromanlagen. „Für mich ist nicht nur die Umweltverträglichkeit ein wichtiger Punkt. Als Unternehmer sehe ich, dass diese Maßnahmen ebenso wirtschaftliche Vorteil bringen“, erklärt Kramer und ergänzt „Wir haben zum Beispiel bei unserer Wärmerückgewinnungsanlage kaum Wartungskosten.“

Ein Laden für das ganze Dorf – E-Mobilität inklusive
Markus Gmeiner

Ein Laden für das ganze Dorf – E-Mobilität inklusive

Klaus Kramer kennt Doren. Er arbeitete dreizehn Jahre für die Post, dann siebzehn Jahre in der örtlichen Bank. In das Gemeindeentwicklungsprojekt „Netts.Werk“, zu dem auch sein Spar zählt, war er von Anfang an in seiner Rolle als Gemeindevertreter und Vizebürgermeister eingebunden. Und mit der Zeit kristallisierte er sich aber als idealer Dorfladenchef heraus.

Natürlich fragte ich mich, ob ich das kann. Ich glaube, man kann alles lernen. Und ich kenne das Projekt und die Gemeinde Doren – beides liegt mir sehr am Herzen. Also: ja, ich kann das“, freut sich Kramer über seine Entscheidung.

Mehr als ein Laden

KRAMERs Spar steht passenderweise im Dorfzentrum. Auf den 284 Quadratmetern gibt es nicht nur alle nötigen Lebensmitteln, hier trifft man sich und tauscht sich aus. Klaus Kramer möchte bei den Leuten sein. Dazu gehört auch: Größere Einkäufe, zum Beispiel von Vereinen, werden per E-Auto geliefert. Für ältere Menschen und all jene, die nicht mehr leicht ins Dorf kommen, bietet er diesen Service auch an. Ein Anruf genügt, schon wird der Einkauf mit dem Nissan e-NV200 geliefert. Die Batterie ist immer voll aufgeladen. Die ladeneigene Photovoltaikanlage macht es möglich.

Das Projekt „Netts.Werk“

KRAMERs Spar ist Teil des Gemeindeentwicklungsprojekts „Netts.Werk“. In dem Gebäude, in dem sich auch der Spar befindet, wurden neun Wohnungen und zwei Praxisräume eingerichtet. Wärmerückgewinnungsanlage, Photovoltaikanlage und Ökostrom gehören nicht nur für Kramer, sondern für das gesamte Projekt, fraglos dazu.

Factbox

  • Wärme: Verbrauch ca. 19.000 kWh, Wärmerückgewinnung ca. 9.000 kWh, Lieferung der Restwärme durch das örtliche Biomasseheizwerk-Doren. Diese wird ausschließlich mit Waldhackgut bestückt.

  • Strom: Verbrauch ca. 96.000 kWh, 204 Quadratmeter Photovoltaikanlage liefert 30 Prozent des Verbrauchs. Der Rest wird mit Vorarlberger Ökostrom aus regionalen Anlagen gedeckt.

  • E-Auto: Nissan e-NV200, auf 100 km werden 17 kWh verbraucht, Batterie 24 kWh.