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Elektromobilität nimmt Fahrt auf

Im Zuge des E-MOB-Projektes der FH Vorarlberg haben sich internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sowie Stakeholder über das letzte Jahrzehnt der Vorarlberger Elektromobilität ausgetauscht.

Über zehn Jahre Elektromobilität in Vorarlberg und über zwei Jahre des überregionales Projektes des FHV Forschungszentrums Energie wurden reflektiert – eine zukunftsweisende Zwischenschau mit gelungenen Beispielen.

VKW

Vorarlberg als Vorbild für ganz Europa

Mit dem von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft GmbH (FFG) geförderten Projekt „vlotte“ war Vorarlberg im Jahr 2008 die erste Modellregion für Elektromobilität in Österreich und eine der ersten in ganz Europa. Über 5000 Elektroautos fahren mittlerweile auf den Straßen Vorarlbergs, allein 2021 kamen circa 2000 neue Fahrzeuge hinzu. Geladen werden diese Autos an über 500 Ladepunkten und über 80 zusätzlichen Schnellladestationen vom Bodensee bis zum Arlberg. Zusammengefasst: Vorarlberg hat die Elektromobilität im letzten Jahrzehnt „salonfähig“ gemacht und sie wird zukünftig maßgeblich zum Erreichen der Klimaziele beitragen.

Die Energiewende kann nur gemeinsam gelingenLandesrat Johannes Rauch

Wissen weitergeben und voneinander lernen

Die Erfahrung im Aufbau einer kompletten Infrastruktur für Elektromobilität hat dazu geführt, dass die Fachhochschule Vorarlberg 2019 gemeinsam mit acht Partnern aus sieben europäischen Ländern das Projekt E-MOB („Integrierte Maßnahmen zur Verbesserung der Elektromobilität in europäischen Regionen") beantragt hat. Seit August 2019 arbeiten zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Fördergeldern von 200.000 Euro und einem Gesamtbudget von circa 1,5 Millionen Euro an der Schnittstelle zwischen Technik, Politik und Wirtschaftlichkeit. Prof. (FH) Markus Preißinger, illwerke vkw Stiftungsprofessor für Energieeffizienz, FHV-Forschungsleiter und Leiter des Forschungszentrums Energie: „Europaweit können wir uns in Vorarlberg als Vorreiter in Sachen Elektromobilität sehen. Unser Wissen wollen wir an unsere europäischen Partner weitergeben und gleichfalls von ihnen lernen. Ich denke, wir konnten zeigen wie wichtig der Schulterschluss aus Forschung, Politik, Energiedienstleister und Netzbetreiber für solche Projekte ist.“

Fakten zum Projekt "E-MOB"

  • 1,5 Mio. Euro Budget, davon ca. 200.000 Euro an der FHV
  • 9 Partner aus 8 europäischen Ländern
  • Projektlaufzeit 3 Jahre + 1 Jahr Umsetzungsphase
  • Neben der FHV sind bei E-MOB vier Stakeholder involviert
  • Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier: Projekt E-MOB

"Good Practices" auf andere Länder übertragen

In den Diskussionen zeigte sich deutlich, wie wichtig dieser länderübergreifende Austausch ist. Denn er ermöglicht es, „good practices“ der Elektromobilität von einem Land auf ein anderes zu übertragen, sodass diese noch schneller an Fahrt gewinnt. Landesrat Rauch zeigte deutlich auf, wie wichtig die Elektromobilität für das Erreichen der Klimaziele ist. Er stellte auch klar, dass es gerade bei diesem Thema wichtig sei, einen langen Atem zu haben und gemeinsam in eine Richtung zu gehen. Auch die Emotionen wären wichtig. Man müsse die Themen Energieautonomie und Elektromobilität nicht nur technisch sehen, sondern auch gesellschaftlich und emotional. Zu den internationalen Gästen sagte er: „Ich kann Ihnen nur eines empfehlen: Versuchen Sie es, machen Sie es. Erzählen Sie Geschichten, die alle Bevölkerungsgruppen adressieren. Es wird funktionieren, wenn möglichst viele die Idee verstehen und mittragen. Die Energiewende kann nur gemeinsam gelingen.“

Die drei Kernthemen des Workshops

  • Die „vlotte“ als ein Vorzeigeprojekt für Elektromobilität hat gezeigt, dass mit viel Ausdauer, gemeinsamer Zielrichtung und der Einbeziehung aller wichtigen Stakeholder aus einem Elektroauto innerhalb von zehn Jahren ein ganzer Geschäftsbereich entwickelt werden kann.
  • Die vier Elektrobusse, die im Stadtgebiet Feldkirch für den vvv unterwegs sind. Das Projekt steht beispielhaft für den Vorarlberger Weg, frühzeitig neue Formen der Mobilität in Demonstrationsprojekten zu testen, um damit für die Zukunft gerüstet zu sein.
  • Die Wechselwirkung zwischen elektrischen Verteilnetz und einem vermehrten Laden zu Hause bei einem hohen Anteil von Elektroautos war das Fokusthema des Nachmittags. Das Forschungszentrum Energie der FHV hat aufgezeigt, welche intelligenten Maßnahmen es gibt, eine zukünftige Überlastung des Netzes zu vermeiden.