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„Unsere Mission lautet Tier-, Natur- und Umweltschutz“

Die Harder Salamander – fast 30 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren – sind seit fünf Jahren für den Tier-, Natur- und Umweltschutz aktiv. Jedes Jahr wählen sie aus den drei genannten Bereichen einen Schwerpunkt und setzen sich ein ganzes Schuljahr damit auseinander. Corona hat dieses Jahr zwar versucht den Salamandern einen Strich durch die Rechnung zu machen, doch sie sind aktiv geblieben.

Die Jugend zeigt wie es geht

Entstanden ist die Umweltgruppe nach einem Workshop der Harder Kinderbeteiligung. Die Umwelt kristallisierte sich dabei als wichtigstes Thema für die Kinder heraus. Der Name Harder Salamander legten sie beim ersten Gruppentreffen fest. Ganz basis-demokratisch wurde gewählt. Projektverantwortliche Heidi Krischke-Blum, Sozialsprengel Hard, erinnert sich: „Die Kinder brachten viele tolle Vorschläge ein und am Ende kam die Abstimmung.“
Generell gilt bei den Salamandern: Jeder darf seine Vorschläge einbringen und dann wird zusammen entschieden. „Kinder haben die Gabe, viele Dinge einfacher als wir Erwachsenen zu sehen“, erklärt Krischke-Blum. „Sie haben meist schnell eine Lösung parat und dann heißt es, des künnen mr doch einfach so macha‘. Und: ,Ja, warum eigentlich nicht.‘ Da sollten wir Erwachsenen öfter auf die Kinder hören und Dinge nicht unnötig kompliziert machen.“

Markus Gmeiner

Jahresthema: „Hard blüht“

Die bis zu 25 Kinder haben sich in den vergangenen Jahren als Bienenbotschafter stark gemacht und dafür sogar den Kinderrechtepreis erhalten. Sie haben sich mit plastikfreiem Leben auch mit dem Thema Recycling auseinandergesetzt. Dieses Jahr heißt es „Hard blüht“. Das erklärte Ziel ist: Rasenflächen reduzieren und mehr blühende Wiesen mit ausreichend Nahrung für Bienen zu schaffen.

Bereits im Herbst wurden dafür mit Unterstützung des Obst- und Gartenbauvereins Hard zwei Versuchsfelder angelegt - die mittlerweile prächtig angewachsen sind. Die einzelnen Umsetzungsschritte sind gut dokumentiert. Mit diesem Wissen erstellen die Salamander Karten und machen sich wieder als Botschafter – dieses Mal für blühende Wiesen – auf den Weg. Flora, 10 Jahre erklärt. „Wir wollen unser Wissen teilen. Das tun wir indem wir anderen Menschen von unseren Projekten erzählen und ihnen zeigen, an welchen Orten sie sich diese anschauen können.“

„Unsere Kinder sollen es auch so gut haben wie wir“

Etwas aktiv für die Umwelt zu tun und Bewusstsein zu schaffen ist allen teilnehmenden Kindern ein Anliegen. Sie sind sich einig: Die Harder Salamander wollen die Welt etwas besser machen. „Denn wir wollen ja vielleicht auch irgendwann eine Familie und Kinder. Und die sollen es auch so gut haben wie wir. Das kommt aber nicht von selbst, dafür muss man schon auch was tun,“ meinen die Kinder unisono. Sarah, 12 Jahre ergänzt noch. „Für mich ist es sehr wichtig hier dabei zu sein. Da ich so das Gefühl habe, selbst mitbestimmen zu können und Hard dabei unterstütze, dass es noch ein besserer Ort wird. Krischke-Blum stimmt begeistert zu. „Wir haben eine überaus engagierte Gruppe von Kindern. Sie wollen die Welt verbessern. Diesen Standpunkt vertreten sie auch Erwachsenen gegenüber sehr überzeugt und überzeugend.“

So arbeiten die Salamander

Die Salamander treffen sich im Normafall einmal monatlich. Zudem gibt es zusätzliche Werkstatt-Tage. Dort werden Produkte wie Spülmittel, Bienenwachstücher, Geldtäschle aus Tetrapackungen, Samenbomben (Zauberblumen), Seifensäckle, Einkaufstaschen aus T-Shirts, Vogelnistkästen und vieles mehr hergestellt. Die selbsthergestellten Produkte verkaufen die Salamander selbstverständlich selbst bei verschiedenen Märkten – unter anderem in der Umweltwoche. Mit dem Erlös aus den Marktverkäufen konnte zum Beispiel der Beerennaschgarten an der Schule am See finanziert oder auch drei Bienenvölker für Harder Imker gekauft und für zwei weitere Imker Zargen und Rähmchen angeschafft werden. Generell agieren die Salamander unabhängig – ohne Förderung. Durch die Verkäufe der umweltfreundlichen oder recycelten Produkte finanzieren sie ihre Aktivitäten.

Vorreiter und Vorbild Harder Salamander

Es gibt auch in anderen Vorarlberger Gemeinden Kinderbeteiligungsprojekte, meist aber in Form von Kindercafés. Dass aus einer Kinderkonferenz eine derart aktive Gruppe entstanden ist, ist bisher in Vorarlberg fast einzigartig. Da dürfen die Harder Salamander durchaus als Vorreiter bezeichnet werden. Krischke-Blum sieht die überaus gute Zusammenarbeit zwischen Sozialsprengel, Schulen und Gemeinde, so wie es in Hard gegeben ist, als Basis für das Gelingen eines solchen Projektes. Vielleicht heißt es bald in noch vielen weiteren Gemeinden – die Salamander sind unterwegs.