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Vom Wohnen mit Generationen

Ulrike aus Wolfurt hat gemeinsam mit ihrem Mann Achim ihr Elternhaus saniert und ausgebaut. Drei Generationen leben jetzt unter einem Dach. Warum das ganz harmonisch zugeht und was aus dem Projekt gelernt wurde, erzählt die Familie im Gespräch.

Wir sitzen im Garten und trinken Kaffee, während die Kinder Anna (9) und Ida (6) über die Wiese jagen. Oma Marlies (80) genießt sichtlich entspannt Sonne und Trubel.

Fein habt ihr es hier. Wie lebt es sich denn im Generationenhaus?

Achim: Sehr angenehm. So, dass ich mich freue, heimzukommen.
Ulrike: Ich bin gern daheim. Und ich freue mich, dass wir uns gegenseitig unterstützen und ergänzen.
Marlies: Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es vorher war – auch wenn das noch nicht so lange her ist. Allein in dem großen Haus zu leben wäre mir heute ein Graus.

Markus Gmeiner

Ist denn der Alltag immer harmonisch?

Ulrike: Ziemlich, ja. Wir sind manchmal für uns, manchmal alle zusammen. Wir kümmern uns um einander.
Achim: Und die Kinder genießen es, mal bei den Eltern, mal bei der Oma zu sein. Da dürfen sie halt auch Dinge, die bei Mama und Papa nicht gehen…

Wer sich mit dem Thema Generationenhaus beschäftigt, der stößt auf die Frage nach der „Privatsphäre“. Manchmal möchte man ja auch für sich sein. Wie geht das bei euch?

Achim: Die Wohneinheiten im Haus sind getrennt und verfügen über eigene Eingänge. Im großen Garten ergibt sich der Grad der Privatsphäre automatisch: Vor dem Haus kann jeder aus der Nachbarschaft dazusitzen, der vorbei läuft. Hinter dem Haus gibt’s die Gartenfläche, da treffen sich die Familien und die Verwandtschaft.
Ulrike: Wir sind sechs Geschwister, da ist eigentlich immer jemand da, um die Mama oder uns zu besuchen und dementsprechend Trubel. Unter dem Dach gibt’s einen etwas abgeschirmteren Bereich und unsere Terrasse im ersten Stock ist quasi unser Privatbereich.
Marlies: Der Garten ist unser „zweites Wohnzimmer“ und das „große Spielzimmer“ für die Kinder. Es ist schön, dass der Garten intensiv genutzt wird und sich die Jungen um die Gartenarbeit kümmern.

Daten & Fakten

  • 1 Haus, 3 Generationen (Oma, Eltern, 2 Kinder), 1 Katze
  • 1962 gebaut, 2013 saniert und erweitert
  • 186 m² in zwei Wohneinheiten
  • Pelletsheizung, Solaranlage mit Heizungseinbindung (vorher Ölheizung)
  • Saniert wurde: Fassade, Fenster, Kellerdecke, Innenwände, Böden, Türen, Bäder
  • Zugebaut wurde: Bad und drei Schlafzimmer
Markus Gmeiner

Was ratet ihr jenen, die darüber nachdenken, ans Elternhaus anzubauen?

Marlies: Zentral ist natürlich die Überlegung, ob die Generationen überhaupt zusammen leben möchten. Sich des Gemeinsamen in allen Facetten bewusst zu sein, ist aus unserer Sicht Basis für das Funktionieren.
Ulrike: Damit das Gemeinsame funktioniert, muss es auch das Private geben. Wir haben auf eine gewisse Trennung geachtet, private und öffentliche Bereiche definiert und uns auch über die weitere Nutzung Gedanken gemacht – schließlich wird irgendwann vielleicht wieder nur eine Generation im Haus leben.
Achim: Wir haben versucht, mit und nicht „gegen“ den Bestand zu arbeiten. Wir haben nur geändert, was zwingend erforderlich war. So konnten wir die Kosten in einem guten Rahmen halten.

Ein Architekt ist für die gute Entwicklung des Projekts aus unserer Sicht zentral wichtig. Auch bei der Energie-, Haustechnik- und Elektroplanung braucht es einen Profi, der mit den Gegebenheiten des Bestands gut umgehen kann.Achim
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Videoclip "Vom Wohnen mit Generationen"

Bei euch hört man eine klare Empfehlung für das Wohnen im Generationenhaus heraus…

Ulrike: Ja, wir haben viel gewonnen, als ganze Familie. Als Oma Marlies heuer von einem Spitalsaufenthalt zurückgekommen ist, haben die Kinder gemeint: „Mei Oma, guat dass’d wied‘r do bisch. Jetzt simm‘r wied‘r komplett!“

Tipp!

Die Sanierungsbegleitung vom Energieinstitut Vorarlberg hilft dabei, ein Bestandsgebäude mit seinem ganzen Potential zu betrachten und sich beim Gang zum Architekten oder Planer über den eigenen Bedarf und die Möglichkeiten im Klaren zu sein. Auf Wunsch unterstützt sie bis zur Abrechnung der Fördergelder. Ein Orientierungsgespräch ist kostenlos.

Alle Infos unter 05572 / 31 202-112.

VN-Beilage Sanieren für die Zukunft Oktober 2017