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„Weiterhin mit voller Kraft für eine Radverbindung vom Bregenzerwald ins Rheintal“

Rechtsexperten bescheinigen einem alltagstauglichen Radweg durch das Achtal „weit überdurchschnittliches Verfahrensrisiko“

Alexandra Serra

„Wir benötigen dringend eine alltagstaugliche Radverbindung vom Bregenzerwald ins Rheintal“, erklärten Vorarlbergs Mobilitätslandesrat Daniel Zadra und der Obmann der Regio Bregenzerwald Guido Flatz heute (Mittwoch) im Rahmen einer Pressekonferenz. „Um zu entscheiden, wo diese Verbindung verlaufen soll, haben wir zwei Gutachten beauftragt, an deren Abfassung zahlreiche Expertinnen und Experten beteiligt waren. Eine Variantenstudie hat aus einem Strauß von acht Möglichkeiten die beiden geeignetsten identifiziert. Eine dieser beiden Routen, nämlich jene durch das Achtal, war nun Gegenstand eines rechtlichen Gutachtens. Nach Vorliegen dieses Gutachtens müssen wir anerkennen, dass das Verfahrensrisiko für einen Radweg im Achtal als überdurchschnittlich hoch eingeschätzt wird.“

Ende Juni 2023 hatte das Land Vorarlberg die beiden renommierten Umwelt- und Naturschutzrechtsexperten Univ.-Prof. Peter Bußjäger (Universität Innsbruck) und Univ.-Prof. Daniel Ennöckl (Universität für Bodenkultur Wien) mit der Abfassung eines naturschutzrechtlichen Gutachtens hinsichtlich der Errichtung eines Radweges durch das Tal der Bregenzerach, ein Europaschutzgebiet, beauftragt. Die Ergebnisse dieses Gutachtens wurden nun der Öffentlichkeit präsentiert und sprechen eine klare Sprache.

Die Schlussfolgerungen des Gutachtens

„Würde die Errichtung eines Radwegs konkret geplant, hätte zuallererst die Bezirkshauptmannschaft als Naturschutzbehörde eine Naturverträglichkeitsprüfung durchzuführen, um zu ermitteln, wie sich der Bau und der Betrieb des Radweges auf die festgelegten Erhaltungsziele auswirken“, erläuterten Bußjäger und Ennöckl. Da es sich bei der Achtalschlucht um ein Europaschutzgebiet handelt, sind die Erhaltungsziele äußerst streng formuliert. Zusammenfassend hielten Bußjäger und Ennöckl fest: „Wie man es auch dreht und wendet: Jene Personen, Organisationen oder Körperschaften, die einen alltagstauglichen Radweg durch das Achtal errichten wollen, müssen jedenfalls von einem weit überdurchschnittlichen Verfahrensrisiko ausgehen.“

Nächste Schritte

„Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die rechtlichen Hürden, die dem Bau eines alltagstauglichen Achtalradweges entgegenstehen, sehr hoch sind“, erklärten Zadra und Flatz. Unbestritten bleibe hingegen die Notwendigkeit, eine alltagstaugliche Radverbindung zwischen Bregenzerwald und Rheintal zu schaffen. „Daher werden wir uns nun vertiefend mit der Strecke von Alberschwende nach Schwarzach beschäftigen“, erläuterten Zadra und Flatz. „Unabhängig davon arbeiten wir auch an der Verbesserung der Radinfrastruktur im Bregenzerwald selbst.“

Für den Neubau der Radverbindung zwischen Schnepfau und Au liegt mittlerweile die Einreichplanung vor, nachdem die alte Strecke aufgrund von Steinschlaggefahr gesperrt werden musste. Auch für den 1,7 Kilometer langen Radweg zwischen Lingenau und Langenegg existiert bereits die Einreichplanung, als Baubeginn ist 2025 vorgesehen. Schon 2024 erfolgt der Baustart für die Errichtung eines 1,1 Kilometer langen Radweges entlang der L22 von Hittisau in Richtung Riefensberg. Entlang der Radverbindung Egg–Andelsbuch laufen die Planungen für eine mögliche Verbreiterung, dasselbe gilt für die weiterführende Radstrecke in Andelsbuch vom Werkraum bis zum Kreisverkehr beim Stauweiher.

„Es gibt einen einstimmigen Regio-Beschluss zum Erhalt der historisch sehr wichtigen Achtaltrasse für den Bregenzerwald. Dafür werden wir uns jedenfalls weiter einsetzen. Neben all diesen wichtigen Fahrradinfrastrukturprojekten liegt mir sehr viel daran, den Wanderweg durch das Achtal rasch zu sanieren, damit die Schönheiten unseres Europaschutzgebiets für die Menschen intensiv erlebbar bleiben“, betonte Guido Flatz.