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Weltklimakonferenz in Glasgow – Klimaschutz muss auf allen Ebenen passieren

In Bund, Land und Gemeinden ist schon einiges auf Schiene, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Trotzdem muss noch viel getan werden.

Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow verhandelt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler für die EU die Marktmechanismen für den internationalen Emissionenhandel. Österreich hat sich darüber hinaus federführend bei einer internationalen Initiative zum Umstieg auf klimafreundliche E-Autos hervorgetan. Ministerin Gewessler betont in ihrer Videobotschaft auch, dass für den Klimaschutz alle an einem Strang ziehen müssen. Es brauche die internationale Gemeinschaft und die Weltklimakonferenz in Glasgow genauso wie alle, die auf lokaler und nationaler Ebene aktiv sind.

Markus Gmeiner

Klimaticket, Plastikpfand und eneuerbare Energien

Landesrat Rauch hakte dabei ein und listete die Maßnahmen des Bundes auf: Das Filetstück der ökosozialen Steuerreform ist die Bepreisung von CO2 – „Es wird teuer, Treibhausgase in die Luft zu blasen“. Mit dem Klimaticket wurde ein Jahrhundertprojekt verwirklicht. In den kommenden Jahren werden nicht weniger als 18 Milliarden Euro in den Bahnausbau investiert. Spätestens ab 2025 wird es in Österreichs Supermärkten ein Plastik-Pfandsystem geben, und ab 2024 sind die großen Lebensmittelhändler dazu verpflichtet, auch bei Milch oder Mineralwasser Mehrweggebinde anzubieten. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ist die mit Abstand wichtigste Reform im Energiesektor seit Jahrzehnten. Bis 2030 investiert die Regierung jährlich eine Milliarde Euro in den Ausbau erneuerbarer Energieträger, damit ab 2030 der gesamte österreichische Strombedarf aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden kann. Das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz soll voraussichtlich ab Anfang 2022 den Wärmesektor in Österreich auf eine ökologisch nachhaltige Basis stellen.

Das Land forciert den Umstieg auf erneuerbare Energie über viele unterschiedliche Pfade.Landesrat Johannes Rauch

Auch Vorarlberg macht seine Hausaufgaben

„All diese Rahmengesetze des Bundes blieben wirkungslos, wenn wir den in Wien eingeschlagenen Weg in den Bundesländern nicht mitgehen würden“, betonte Landesrat Rauch. Deshalb hat der Vorarlberger Landtag schon 2009 einstimmig das Ziel der Energieautonomie beschlossen. Der Anteil erneuerbarer Energieträger am Gesamtenergiebedarf soll bis 2030 50 Prozent betragen, die Treibhausgasemissionen sollen im Vergleich zu 2005 um 50 Prozent gesenkt werden, und außerdem soll, wie vom Bund im EAG verankert, die Stromversorgung bis 2030 aus ausschließlich erneuerbaren Quellen stammen. „Um dieses Ziel zu erreichen, fördert und forciert das Land den Umstieg auf erneuerbare Energie über viele unterschiedliche Pfade“, betonte Rauch. Als konkrete Projekte nannte der Landesrat „Raus aus Öl und Gas“, den weiteren Ausbau der Photovoltaik und „MissionZeroV+“. Weitere Maßnahmen werden im Bereich der Mobilität umgesetzt, etwa die Investitionen in den öffentlichen Verkehr oder die Dekarbonisierung der Busflotte in Vorarlberg.

Gemeinden als Umweltmotoren

Selbst regionale Maßnahmen und Anreizsysteme würden wenig fruchten, wenn nicht Gemeinden mit sehr gutem Beispiel vorangingen. Eine der Vorreiterinnen in eine klimafreundliche Zukunft ist die Gemeinde Mäder. Mäder ist seit 1998 Mitglied im e5-Programm, das Österreichs Gemeinden ermuntert, ihre Klimaschutz- und Energiepolitik zu modernisieren. „Mäder hat erreicht, was das Land Vorarlberg anstrebt: Wir sind CO2-neutral“, freute sich Rainer Siegele, Bürgermeister von Mäder und Obmann des Umweltverbandes. Mäder erreichte diesen eindrucksvollen Status durch:

  • konsequente Klimapolitik
  • 100 Prozent Biomasse
  • E-Mobilität und
  • 100 Prozent Ökostrom

Dank Erdgaszertifikaten aus dem Emissionshandel ist Mäder die erste Gemeinde mit negativem CO2-Ausstoß. Landesrat Rauch ergänzt: „Mäder zeigt es vor. Wenn Mäder CO2-neutral sein kann, dann kann es ganz Vorarlberg und in einigen Jahren ganz Österreich. Davon bin ich zutiefst überzeugt.“