Landesberufschule Feldkirch
Die LBS Feldkirch wurde in den Jahren 1977 bis 1979 nach den Plänen der Architektengemeinschaft Heinz-Mathoi-Streli-Schweitzer errichtet und musste auf Grund der bestehenden technischen und energetischen Mängel einer Sanierung unterzogen werden.
Beschreibung der Sanierungsmaßnahmen
Zentrale Sanierungsaufgabe war die Erneuerung der Außenhülle des Gebäudes. So wurden durch neue Fassaden- und Dachkonstruktionen die im Bereich der Gebäudehülle bestehenden Probleme behoben und durch die Verstärkung der Außendämmung der Wände und Dächer eine wesentliche energetische Verbesserung des Gebäudes erreicht. Die ursprünglich über dem Werkstättentrakt bestehende Shedkonstruktion wurde mit einer einfachen Flachdachkonstruktion überdeckt und so die schadensanfälligen Shed-Anschlusspunkte eliminiert. Die vorhandenen Stahlfenster wurden durch Aluminiumkonstruktionen ersetzt und die verputzen Fassadenteile als hinterlüftete Putzträgerkonstruktion ausgeführt. Die Sanitäranlagen und die bestehende Schulküche wurden erneuert und der Verwaltungsbereich aus organisatorischen Gründen verlegt. Mit dieser Maßnahme konnte auch der Pausenbereich in der Schulaula vergrößert werden. Die Klassen und Gänge wurden durch den Einbau von absorbierenden Elementen schalltechnisch deutlich verbessert. Weiters wurde das gesamte Gebäude brandschutztechnisch adaptiert und die Brandabschnitte und Fluchtwege an die neuesten gesetzlichen Bestimmungen angepasst.
Zentrale Maßnahmen
Erneuerung der Außenhülle des Gebäudes
- Fassaden- und Dachkonstruktion
- Außendämmung
- Fenster
Haustechnik
Die bestehende und veraltete Ölheizung wurde durch eine umweltfreundliche Grundwasserwärmepumpe ersetzt. Die gesamte Schule wurde aus ökologischen, aber auch aus lufthygienischen Gründen, mit einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage ausgestattet. Durch diese Maßnahme konnte nicht nur die Luftqualität – besonders in den Klassen – stark verbessert werden, die Wärmerückgewinnung aus der Abluft führt auch zu erheblichen Energieeinsparungen. Die Beleuchtungsanlage wurde an die heutigen lichttechnischen und energetischen Anforderungen angepasst, in der Fassade und auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von ca. 630 m² und einem durchschnittlichen Gesamtertrag von fast 70.000 kWh pro Jahr angebracht.
Nachhaltigkeit und Ökologie
Erstes Ziel der Sanierung war die Schaffung eines möglichst nachhaltigen Gebäudes. Als Qualitätssicherungsinstrument wurde der vom Land Vorarlberg entwickelte Kommunalgebäudeausweis (KGA) angewendet. Durch die gewählten Sanierungsmaßnahmen konnten 840 von 1.000 möglichen Punkten erreicht und damit die für Sanierungen anzustrebende Punktezahl von mehr als 700 Punkten deutlich überschritten werden. Der Heizwärmebedarf (HWB) des Gebäudes konnte von ca. 130 kWh/m²a auf unter ca. 32 kWh/m²a gesenkt werden. Die Landesberufsschule Feldkirch ist somit ein Vorzeigeprojekt für eine nachhaltige Bestandssanierung.