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Vorarlbergs Spitze im klimafreundlichen Bauen ist breit aufgestellt

57 besonders klimafreundliche Mehrwohnungshäuser, gewerbliche und öffentliche Bauten wurden am Montagabend von Landesrat Marco Tittler im Landhaus gewürdigt.

Land Vorarlberg / A. Serra
Die Gebäude spiegeln die Weitsicht der Auftraggeber, die Planungs- und Ausführungskompetenz der beteiligten Firmen und die Wirksamkeit von Wohnbauforschung und Wohnbauförderung widerMarco Tittler, Wohnbaulandesrat

Rund die Hälfte des Energiebedarfs in Vorarlberg entfällt auf den Gebäudesektor, also das Heizen und Kühlen von Gebäuden. Neue Gebäude möglichst energiesparend zu bauen und bestehende Gebäude energetisch möglichst hochwertig zu sanieren, ist auf dem Weg zur Energieautonomie daher besonders wichtig.
Wie das geht, zeigen jene Projekte von einem Dutzend verschiedener Bauträger, die am Montagabend im Landhaus von Landesrat Marco Tittler für ihre besonders niedrigen Energieverbräuche ausgezeichnet wurden.

klimaaktiv-Zertifizierung: Prädikat „besonders wertvoll“

Als erste Gratulantin hat sich Bettina Bergauer vom Klimaministerium eingestellt, denn fast alle der gewürdigten Projekte haben die vom Ministerium betreute klimaaktiv-Zertifizierung für nachhaltiges Bauen durchlaufen. Das Zertifikat hilft sowohl in der Planung als auch in der Qualitätssicherung besonders energieeffizienter Gebäude.

In den Standards „Gold“, „Silber“ und „Bronze“ zeichnet es die energetische und ökologische Qualität von Gebäuden aus – auch in der Umsetzung und anhand nicht nur geplanter, sondern tatsächlich gemessener Energieverbräuche. Für die höchste Qualitätsstufe „Gold“, die von 16 Gebäuden erreicht wurde, winkt in der Wohnbauförderung aufgrund der hohen Wirksamkeit der Zertifizierung eine zusätzliche Belohnung.

Wohnbauforschung als wichtiges Instrument

Vier vorgestellte Projekte wurden aus dem Wohnbauforschungs-Mitteln des Landes gefördert. „Ziel der Förderung im Rahmen der Wohnbauforschung ist es, innovative Wohnbauvorhaben zu begleiten, konkrete Fragestellungen des leistbaren und energieautonomen Bauens zu beantworten und die Erkenntnisse für die breite Anwendung zugänglich zu machen“, fasst Wohnbaulandesrat Marco Tittler die Bedeutung des Instruments zusammen.

Gebäude halten, was sie versprechen

Dass die Projekte in Bezug auf die Energieeffizienz auch halten, was sie versprechen, bestätigt Martin Ploss, Bereichsleiter für energieeffizientes Bauen im Energieinstitut. „Wir haben die Energieverbräuche von einem Drittel der heute gewürdigten Projekte teils über einen längeren Zeitraum gemessen und festgestellt, dass eine gute Planung und eine sorgfältige Umsetzung auch zuverlässig zu sparsamen Gebäuden führen.“

Neben einem gewichtigen Beitrag zur Energieautonomie führt dies auch zu niedrigeren Monatsmieten für die Bewohner:innen der Gebäude, wie vor allem die umfassend begleiteten Projekte der gemeinnützigen Bauträger zeigen.Martin Ploss, Experte für energieeffizientes Bauen im Energieinstitut Vorarlberg

Alpenländische und Morscher Bau mit Wohnbauselbsthilfe stechen heraus

Gerade für die gemeinnützigen Bauträger sind günstige Mieten besonders wichtig, und niedrige Energiekosten tragen natürlich dazu bei. Deshalb sind auch die Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH mit 31 Gebäuden und Morscher Bau- und Projektmanagement – z.T. gemeinsam mit der Wohnbauselbsthilfe – mit 10 Projekten die Bauträger, die heuer die größte Zahl der zertifizierten Gebäude aufbieten.
Unter den gewürdigten Gebäuden finden sich auch die beiden letzten Staatspreisträger, das Büro- und Firmengebäude von Georg Bechter in Hittisau und das Bildungszentrum Frastanz Hofen sowie die für den heurigen Staatspreis nominierte Schule in Hittisau wieder.

Factbox

  • 47 klimaaktiv-zertifizierte Gebäude wurden gewürdigt (16 x Gold, 26 x Silber, 5 x Bronze)
  • 15 Gebäude wurden für die besonders niedrigen und im Betrieb gemessenen Verbräuche ausgezeichnet
  • 4 Projekte wurden im Rahmen der Wohnbauforschung begleitet: Südtirolersiedlung Bludenz, MFH Dafins (beide Alpenländische), MFH Wolfurt (Wohnbauselbsthilfe + Rhomberg Bau), KliNaWo MFH Feldkirch (VOGEWOSI).