Das Zeitalter fossiler Wärme geht unwiderruflich zu Ende
Installateursbetriebe sind der Schlüssel zum zeitgerechten Ausstieg aus Öl und Gas.
Im Rahmen des Energie-Updates für Installateure im WIFI Dornbirn, veranstaltet von der Wirtschaftskammer Vorarlberg, dem Energieinstitut Vorarlberg und dem Land Vorarlberg, gab Energielandesrat Daniel Zadra Einblicke in die Rahmenbedingungen für die Energiezukunft. Binnen zwölf Jahren, bis 2035, werden alle Öl- und Kohleheizungen durch erneuerbare Systeme ersetzt, in 17 Jahren, 2040, gehört die traditionelle Gasheizung der Vergangenheit an.
Das Heizen mit fossilen Brennstoffen hat ein Ablaufdatum. Wir werden heizen, ohne in die Abhängigkeit von Wladimir Putin oder anderen Autokraten zu geraten.Daniel Zadra, Energie- und Klimaladesrat
Installationsbetriebe sind der Schlüssel
Diese Entwicklung ist unumkehrbar, und ihre Grundlage ist das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz, das im Nationalrat mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden muss. Wenn dieses Verfassungsgesetz in Kraft tritt, existieren stabile gesetzliche Grundlagen, um die HausbesitzerInnen beim Energieumstieg wirkungsvoll zu unterstützen. „Die Ausgangssituation ist vielversprechend“, betonte Zadra: „Wir verfügen über aussagekräftige Zahlen und wissen daher, wann welche und wie viele Öl- und Kohleheizungen stillzulegen und auszutauschen sind. Zwischen 2025 und 2035 werden alle verbliebenen Öl- und Kohleheizkessel ersetzt, ab 2040 kommen keine fossilen Brennstoffe mehr für die Erzeugung von Raumwärme zum Einsatz – auch kein Gas.“
Österreichs Installationsbetriebe dürften sich in den nächsten knapp 20 Jahren über mangelnde Arbeit nicht beklagen. „Sie sind der Schlüssel zum Ausstieg – ohne sie, auch das ist klar, können wir diese gewaltige Aufgabe nicht bewältigen“, erläuterte Zadra. „Nicht zuletzt deshalb war uns die langfristige Förderungssicherheit – über die Legislaturperiode hinaus, das lässt sich gar nicht genug betonen! – ein derart großes Anliegen.“
Stabiler Finanzierungsrahmen
Strukturelle Umwälzungen dieser Größenordnung bedürfen der Planung über längere Zeiträume hinweg. Deshalb hat das Klimaschutzministerium sich nachdrücklich für stabile Finanzierungsrahmen und mehrjährige Förderbudgets eingesetzt. Dank dieser Erfolge ist es heute möglich, bis 2026 zu planen.
Die Förderungen im Detail:
- Der Tausch von Heizkesseln im Wohnbau und die thermische Sanierung (für Private, Betriebe und Gemeinden) wird derzeit mit 350 Millionen Euro pro Jahr gefördert. Diese Maßnahme wird bis inklusive 2026 verlängert und im Zeitraum 2023–2026 um nochmals insgesamt 445 Millionen Euro erhöht.
- Das bedeutet, dass die BewohnerInnen von Ein- oder Zweifamilienhäusern Zuschüsse von bis zu 9.500 Euro erhalten, um klimafreundliche Heizsysteme zu installieren. Inklusive der Landesförderung sind es sogar bis zu 13.500 Euro.
- In mehrgeschoßigen Wohnbauten und Reihenhausanlagen wird die Ersetzung eines fossilen durch ein klimafreundliches Heizsystem mit bis zu 15.000 Euro gefördert; für die Zentralisierung des Heizsystems stehen pro neu angeschlossener Wohnung bis zu 3.000 Euro zur Verfügung. Die Landesförderung legt noch einmal 5.000 Euro pro Gebäude und 400 Euro pro Wohnung oben drauf.
- Die Förderrrichtlinien legen aber auch einen Schwerpunkt auf Gebäuderenovierungen und thermische Sanierungen – denn die günstigste Kilowattstunde bleibt immer noch die, die wir nicht verbrauchen. Energieeffiziente und ökologische Sanierungen werden vom Land mit zinsgünstigen Darlehen und vom Bund mit bis zu 21.000 Euro Barzuschuss gefördert.
- Bis 2026 beträgt das Gesamtförderbudget für die gewaltige Aufgabe, unsere Raumwärme von fossilen auf nachhaltige Quellen umzustellen, nicht weniger als 1,94 Milliarden Euro.
- Darüber hinaus stellt der Bund in den Jahren 2023–2026 unter dem Titel „Sauber heizen für alle“ weitere 570 Millionen Euro an Förderung für einkommensschwache Haushalte zur Verfügung, damit auch diese sich den Einbau umwelt- und klimafreundlicher Heizungen leisten können.
- Davon unabhängig berät das Energieinstitut Vorarlberg weiterhin kostenlos in Fragen von „Raus aus Öl und Gas“.
2,5 Milliarden Euro für die Energiewende. Diese Summe sucht in der Geschichte der Zweiten Republik ihresgleichen. „Mit diesen Mitteln beschleunigen wir die Energiewende und sorgen für mittelfristig volle Auftragsbücher in österreichischen Klein- und Mittelbetrieben“, bekräftigte Zadra. „Wir holen uns die Energie-Unabhängigkeit zurück, wir schaffen Grüne Jobs der Zukunft und verschaffen dem Klimaschutz den notwendigen Rückenwind.“