Drei neue zielgerichtete Förderungen für Ausbau der Photovoltaik
Das Land stimmt den Förderrichtlinien für den Ausbau der Photovoltaik in Vorarlberg zu.
Das Land Vorarlberg hat in der Strategie Energieautonomie+ 2030 das Ziel verankert, den Ausbau der Photovoltaik in Vorarlberg zu verdreifachen. Zur Erreichung dieser Zielsetzung hat die Landesregierung den Förderrichtlinien „Photovoltaikanlagen auf versiegelten Flächen“, „Photovoltaikanlagen auf Landwirtschaftsgebäuden“ sowie „Gebäudeeignungschecks für Photovoltaik“ zugestimmt. Die drei Richtlinien treten am 1. Jänner 2023 in Kraft und gelten vorerst befristet für ein Jahr. „Der Ausbau der Stromerzeugung aus Photovoltaik ist ein zentraler Grundbaustein zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele des Landes“, so die Landesräte Zadra, Tittler und Gantner.
Der Ausbau der Photovoltaik in Vorarlberg soll gemäß Strategie der Landesregierung vor allem auf Gebäuden und Sonderflächen stattfinden. Auf Grün- und Ackerflächen sollen keine Photovoltaik-Anlagen errichtet werden. Konkret wurde in der Strategie Energieautonomie+ 2030 beschlossen, dass die Unterstützung der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Sonderflächen wie z.B. Parkflächen, der Ausbau der Photovoltaik bei bäuerlichen Betrieben sowie die bestmögliche Nutzung großer Dachflächen in Industrie und Gewerbe für die Photovoltaikproduktion vorangetrieben werden soll.
Landesförderung für Photovoltaikanlagen auf versiegelten Flächen
Unterstützt wird die Errichtung von Überdachungen mit Photovoltaik auf Liegenschaftsteilen und bereits befestigten und versiegelten Flächen. Bereits versiegelte Flächen sollen dadurch einer Doppelnutzung zugeführt werden. Die Förderung beträgt hierfür 500 Euro pro Kilowatt-Peak Modulleistung. Parallel zu den energiepolitischen Zielen sollen für langfristige, positive Wirkungen auch Zielsetzungen der Anpassung an den Klimawandel sowie der Sicherung der Biodiversität erreicht werden. Deshalb gibt es einen Begrünungs- und Entsiegelungszuschlag in Höhe von 100 Euro pro Kilowatt-Peak, wenn im Ausmaß von 20 % der Photovoltaikfläche ökologische Maßnahmen umgesetzt werden. Die Förderung ist mit 50.000 Euro je Anlage begrenzt. „Vorarlberg verfügt an und auf Gebäuden noch über sehr große Potenziale für PV-Anlagen. Für die Energieautonomie, den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt braucht es aber ergänzend auch die verstärkte Doppelnutzung von Parkplätzen und anderen versiegelten Flächen. Deshalb setzen wir hier gezielte Akzente mit Landesfördermitteln“, erklärt LR Zadra.
Landesförderung für Photovoltaikanlagen auf Landwirtschaftsgebäuden
Unterstützt wird die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf bäuerlichen Gebäuden, wobei die Förderungsbedingungen vor allem auf eine hohe Dachausnutzung angelegt sind.
Anträge können von aktiven landwirtschaftlichen Betrieben gestellt werden. Die Förderung beträgt 200 Euro pro Kilowatt-Peak Modulleistung und ist mit 15.000 Euro je Anlage begrenzt.
„Landwirtschaftliche Gebäude verfügen über große Dachflächen, die ein erhebliches Potential für Photovoltaik bieten. Damit unsere Bäuer:innen künftig noch mehr erneuerbare Energie am Hof produzieren und für sich selbst verwenden können, wollen wir diese Dachflächen bestmöglich nutzen“, so LR Christian Gantner.
Landesförderung für Gebäudeeignungschecks für Photovoltaik und Dachbegrünung
Das Land Vorarlberg hat die Ausstattung von Industriedächern als Leuchtturmprojekt beschlossen. In Vorarlberg existieren ca. 4.000 Dächer auf Gewerbe- und Industriegebäuden mit einer Fläche von mehr als 400 m², die grundsätzlich für eine Photovoltaik-Anlage geeignet sind. Im Rahmen der Förderung von „Gebäudeeignungschecks“ wird die Prüfung des Gebäudezustands hinsichtlich Statik, Elektrik und Dachzustand geprüft und ob das Gebäude für Photovoltaik geeignet ist.
Anträge können von Unternehmen und unternehmerisch tätigen Organisationen gestellt werden. Die finanzielle Hilfe beträgt 50 % der förderbaren Kosten aber maximal 2.000 Euro pro Standort.
Mit den geplanten Landesförderungen für die Photovoltaik-Erweiterung kann ein Zubau von bis zu drei Megawatt an Photovoltaikleistung realisiert werdenDaniel Zadra, Energie- und Klimalandesrat
Auswirkungen auf Energieautonomie, Klimaschutz und Klimawandelanpassung
Mit diesem Leistungszubau können rund 3.000.000 Kilowattstunden an klimafreundlichem Strom pro Jahr produziert und bis zu rund 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden, unterstreicht der Energielandesrat. Eine zusätzliche Stärkung der Klimawandelanpassung ist durch die Vergabe eines Begrünungsbonus für ökologische Ausgleichsmaßnahmen sowie durch die Unterstützung von Gebäudeeignungschecks für Dach- und Fassadenbegrünungen gegeben. „In Summe haben die geplanten Landesförderungen zur Erweiterung der Photovoltaik in Vorarlberg durchgängig positive Auswirkungen auf die Ziele der Energieautonomie, des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung“, fasst Zadra zusammen.