„Einfach Machen“: Jetzt Klima schützen!
Eine weltweit durchgeführte Studie belegt, dass die Bereitschaft der Menschen, einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, hoch ist und unterschätzt wird. Wenn es darum geht, aktiv zu werden, fehlen jedoch oft Anstoß und Ideen. Oder aber es scheitert am Geld, um eigene Ideen umzusetzen. An beiden Punkten setzt das Projekt „Einfach Machen“ an, das von EU und Land Vorarlberg gefördert wird und im Herbst 2024 mit ersten Angeboten startet.
Mit ,Einfach Machen‘ ermöglichen wir es Menschen, ihren Tatendrang und ihre Ideen mit Fokus auf Klimaschutz und eine nachhaltige Zukunft zur Umsetzung zu bringen“, erklärt Umweltlandesrat Daniel Zadra.Energie- und Klimaschutzlandesrat Daniel Zadra
„Do it yourself“ – so lautet das Credo des Projekts „Einfach Machen“: „Wir wollen Vorarlbergerinnen und Vorarlberger dazu motivieren und sie gleichzeitig dabei unterstützen, im eigenen Lebensumfeld selbst Maßnahmen zum Schutz unseres Klimas zu setzen“, erläutert Daniel Zadra, „gemeinsam werkeln, pflanzen, bauen oder bohren – unter Anleitung von ExpertInnen.“ Projektleiterin Tamara Rohner, Energieinstitut Vorarlberg ergänzt: „Im gemeinsamen Tun soll deutlich werden, wo überall Klimaschutz möglich ist. Zum Beispiel mit dem Bau eines eigenen Balkonkraftwerks.“
Balkonkraftwerk für Zuhause
Am 5. September lädt „Einfach Machen“ zu einer Informationsveranstaltung im Haus am Katzenturm in Feldkirch. Seit einigen Jahren können EU-weit kleine Energieerzeugungsanlagen bis max. 800 Watt direkt in ein Hausnetz per Steckdose eingespeist werden. „Einzige Bedingung: Die Anlage muss beim Energieversorger angezeigt werden – nicht aber genehmigt“, erklärt Tamara Rohner.
Wie funktioniert eine solche Anlage? Welche Leistung hat ein Balkonkraftwerk? Was ist bei der Installation zu beachten und was passiert, wenn zu viel Strom produziert wird? Diese und andere Fragen beantworten Expert:innen aus den „Einfach Machen“-Team.
Alle Informationen sowie Anmeldung zur Veranstaltung unter https://einfachmachen.community/events
„Einfach Machen“-Kleinprojektefonds unterstützt lokale Initiativen
„Immer wieder treten Schulklassen, Vereine oder Privatinitiativen mit tollen Ideen, wie Klimaschutz im Alltag persönlich umgesetzt werden könnte, an mich heran“, erklärt Daniel Zadra. Die Umsetzung solcher Ideen will „Einfach Machen“ unterstützen. Dazu wurde eigens der „Einfach Machen“-Kleinprojektefonds eingerichtet.
Mit insgesamt 80.000 Euro sollen bis Ende 2027 lokale Initiativen in den Bereichen Konsum, Mobilität, Ernährung, Bauen und Wohnen gefördert werden. Die erste Einreichphase des Kleinprojektefonds wurde bereits gestartet. Noch bis 31.10.2024 können Projektideen eingereicht werden. Eine Fachjury berät anschließend und entscheidet über die Vergabe der Fördermittel in Höhe von je 500 bis 5.000 Euro.
Was wird gefördert?
„Wir suchen Projekte, die auf Eigeninitiative abzielen“, betont Tamara Rohner. „Konkretes gemeinsames Tun, das möglichst viele Menschen zur Nachahmung anregt. Das kann ein Gartenprojekt sein, eine einmalige Aktion zur Isolierung von Dachböden in einer Nachbarschaft, ein Schul- oder Vereinsprojekt. ,Einfach Machen‘ ist da ganz offen.“ „Einfach Machen“-Kleinprojekte müssen in Vorarlberg realisiert werden. Einreichen können private Initiativen, Vereine und gemeinnützige Organisationen mit (Wohn-)Sitz in Vorarlberg.
Gefördert wird die Umsetzung der Projektideen, d.h. die finanzielle Unterstützung erfolgt gegen Vorlage von Rechnungsbelegen und Stundenaufzeichnungen. Detaillierte Informationen zur Einreichung und das Online Einreichformular finden sich auf https://www.einfachmachen.community/kleinprojektefonds
Den eigenen CO₂-Fußabdruck messen und verbessern
Die App „Ein guter Tag hat 100 Punkte“ wurde für „Einfach Machen“ mit aktuellsten Werten und Daten gefüttert. Sie ermöglicht es, den eigenen Lebensstil in Hinblick auf Klimaverträglichkeit zu messen – in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Ernährung, Konsum und Urlaub.
„100 Punkte wären notwendig, um die gemeinsam gesetzten Klimaziele zu erreichen“, erklärt Martin Strele vom Projektpartner Kairos. „In Europa verbrauchen wir aktuell täglich im Durchschnitt 450 Punkte und damit deutlich zu viel. Unsere App misst deshalb nicht nur den persönlichen CO₂-Fußabdruck, sondern macht im Rahmen von ,Einfach Machen‘ mit Workshops oder Do-it-yourself-Tipps konkrete Vorschläge, wie es gelingt, die persönliche Bilanz zu verbessern.“