Gesamtheitliches Energiekonzept für den „Obdorfpark“
Wer hier wohnt, wohnt nicht nur in bester Lage mitten in Bludenz, sondern auch in einem Pionierprojekt der illwerke vkw AG.
Die illwerke vkw hat nicht das Business gewechselt und ist nicht unter die Bauträger gegangen. Aber sie hat für das ZIMA Wohnprojekt „Obdorfpark“ einen besonderen Auftrag als Wärme-Contractor übernommen, geplant, umgesetzt und wird das Projekt für die nächsten 20 Jahre weiter betreuen. Das Ergebnis dieses Auftrags ist noch eine Ausnahmenerscheinung in Sachen gesamtheitlichem, energieeffizientem Heizungskonzept, soll aber Anstoß für weitere Projekte dieser Art und Größe sein.
Vom Dach bis unter die Erde
Eine Vielzahl erneuerbarer Ressourcen mit hoher Effizienz nutzen, darauf fußt das Konzept der Heizungsanlage. Die Kraft der Sonne wird genauso genutzt wie Wärme aus der Erde. Dafür benötigt es im „Obdorfpark“ eine thermische Solaranlage (70 Quadratmeter), eine Photovoltaikanlage (240 Quadratmeter), eine hocheffiziente Hochtemperaturwärmepumpe sowie Erdsonden (1610 Laufmeter Energiepfahllänge). Anders gesagt: Die Demonstrationsanlage funktioniert durch das perfekte technisch-gesteuerte Zusammenspiel von erneuerbaren Energien aus Geothermie, Solarthermie und Photovoltaik.
Alles hängt zusammen
Die Heizungsanlage im „Obdorfpark“ ist ein hocheffizientes und durchdachtes System. Als Beispiel: Die installierte Photovoltaik-Anlage produziert im Jahresschnitt mehr Strom als in der Wohnanlage zum Heizen und für die Warmwasserbereitung benötigt wird. Dies wurde bei der Planung des Speichermanagements berücksichtigt und so konnte nicht nur eine Wärmepumpe mit geringerer Leistung installiert werden, sondern auch der Eigenverbrauch der Photovoltaik-Anlage erhöht werden. Die thermische Solaranlage deckt als weiteres Beispiel den Grundbedarf an Warmwasser und dient zugleich als Heizungsunterstützung im Bedarfsfall. Zudem kommt sie zum Einsatz, wenn eine Regeneration der Erdsonden notwendig ist. Die Wärmepumpe sorgt wiederum für die Wärmeversorgung sowie die Trinkwarmwasserbereitung. Alles hängt zusammen und wird durch eine smarte Speicher- und Regelungstechnik so gesteuert, dass so viel Leistung als möglich, mit so wenig Energieeinsatz wie nötig generiert werden kann.
Vor einem Jahr gestartet
Im November 2018 bezogen die Bewohner ihre Wohneinheiten und die Anlage im „Obdorfpark“ ging in Betrieb. Thomas Hammerer, Projektleiter Wärmeservices illwerke vkw erzählt nicht ganz ohne Stolz, dass die Erwartungen übertroffen wurden und sich schon weitere ähnlich dimensionierte Projekte in Planung befinden. Hammerer erwähnt ebenso, dass bei der Planung nicht nur der Umweltaspekt im Vordergrund stand, sondern selbstverständlich auch die Wirtschaftlichkeit geprüft wurde. „Wir als Contractor beurteilen die Anlage anhand von Lebenszykluskosten und nicht nur anhand der Investitionskosten.“ Die Anlage wird sich laut Hammerer in zehn Jahren amortisiert haben. Er sieht diese Art von gesamtheitlicher Heizungsanlage als zukunftstauglichen, gängigen Weg für Einfamilienhäuser wie Großprojekte.