„Kinder für Energie- und Klimaschutz-Themen sensibilisieren“
Am Kindergartenprojekt „Ein Königreich für die Zukunft – Energie erleben durch das Kindergartenjahr“ haben sich in Summe schon mehr als 100 Vorarlberger Kindergärten beteiligt.
Im „Königreich der Zukunft“ erleben die Kinder zahlreiche Energieabenteuer. Jede Jahreszeit ist einem eigenen Schwerpunkt zugeordnet. Im Herbst beschäftigen sich die Kinder mit Windkraft und Mobilität. Während der Wintermonate rücken die Themen Licht und Wärme in den Fokus. Die Kraft des Wassers steht im Frühling auf dem Plan und als Abschluss – passend zum Sommer – wird den Kindern alles zur Kraft der Sonne vermittelt.
Idee der Energieautonomie kreativ vermitteln
„Ein großes Dankeschön gilt den engagierten Pädagoginnen und Pädagogen, die das Projekt durch ihren Einsatz überhaupt erst zum Leben erwecken“, bedankt sich Energie- und Umweltlandesrat Johannes Rauch. Für ihn wird mit dem Projekt bereits den Jüngsten die Idee hinter der Energieautonomie Vorarlberg vermittelt. Und das ohne erhobenen Zeigefinger oder schlechtes Gewissen, sondern auf kreative und sympathische Art und Weise.
Die Kindergärten stellen jedes Jahr aufs Neue unter Beweis, dass die Themen Energie und Klimaschutz auf kindgerechte und spielerische Weise in den Kindergartenalltag integriert werden können.Carmen Jungmayr, Projektleiterin am Energieinstitut Vorarlberg
Ein Kindergartenjahr voller Energieabenteuer
„Die Kindergärten stellen jedes Jahr aufs Neue unter Beweis, dass die Themen Energie und Klimaschutz auf kindgerechte und spielerische Weise in den Kindergartenalltag integriert werden können“, zeigte sich die Projektleiterin im Energieinstitut Vorarlberg, Carmen Jungmayr, begeistert. Beim Experimentieren mit Solarmodulen oder beim Kochen mit dem Solarkocher erleben die Kinder zum Beispiel, wie viel Energie in der Sonne steckt. Beim „stromfreien Tag“ spüren sie hautnah, wie es sich anfühlt, wenn einmal die Heizung ausbleibt, kein Licht brennt und draußen über dem Feuer gekocht werden muss. In den Kindergärten werden Experimentier-Ecken eingerichtet, passenden Geburtstagsgeschenke und Kostüme für den Fasching vorbereitet. Es wird gemeinsam gesungen, gebastelt und geforscht.
Die jungen Energieprofis begeben sich nicht nur in den Kindergarteneinrichtungen als Energiedetektiv:innen auf Spurensuche. Sie machen auch zuhause auf unnötiges Licht oder laufende Wasserhähne aufmerksam. Im Kindergarten Franz-Heim-Gasse in Feldkirch mussten die Eltern sogar in die Fahrradpedale treten und mit der erzeugten Energie für die Beleuchtung beim Elternabend sorgen. Initiativen rund um „autofreie Kindergartenwege“ oder „müllfreie und gesunde Jause“ beziehen die Eltern ebenfalls direkt mit ein.
Spielerische Herangehensweise
Das Konzept des „Königreichs für die Zukunft“ ist so aufgebaut, dass die Themen Energie, Ressourcen und Energiesparen in jedem Kindergarten individuell umgesetzt werden können. Dabei setzen sich die Kinder auf spielerische Weise mit der Umwelt auseinander. „Wenn wir die Kronen aufgesetzt und uns ins Königreich der Zukunft begeben haben, waren die Kinder immer mit Begeisterung dabei. Ein toller Zugang, der die Kinder bereits früh für diese wichtigen Themen sensibilisiert und ihren Entdeckergeist fördert“, berichtet die Pädagogin Britta Schmidle vom Kindergarten Frastanz-Hofen.
Abschließende Ausstellung
Im Jahr 2019/2020 ist das Jahresprojekt bereits zum sechsten Mal vom Energieinstitut Vorarlberg angeboten worden. „Die Initiative stößt auf großen Anklang“, freut sich Energielandesrat Rauch. Seit dem Pilotversuch 2014 haben bereits 104 Kindergärten mit rund 4.300 Kindern teilgenommen. Im Laufe des Projekts werden die Pädagoginnen und Pädagogen mit einem Projektvorbereitungstag, gemeinsamen Austauschtreffen und einer „Energiekiste“ mit praktischen Materialien und Ideen unterstützt.
630 Pädagoginnen und Pädagogen haben zahllose Ideen und Projekte mit den Kindern entwickelt. Alle Aktivitäten wurden in aufwändig gestalteten Büchern und auf Plakaten dokumentiert. In einer Ausstellung im Landhaus, im Energieinstitut Vorarlberg sowie in ausgewählten Gemeinden sind diese bis 23. September zu sehen. Bei der Eröffnung bedankte sich Rauch bei allen, „die der jungen Generation mit viel Engagement einen Blick in das so bedeutende Themenfeld ermöglichen."