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Nächste wichtige Schritte für Renaturierungsprojekt im Naturschutzgebiet Rheindelta sind gesetzt

Die Vorarlberger Landesregierung hat grünes Licht für Fachplanungen im Bereich Vermessung, Tragwerksplanung, Geotechnik und Architektur für das Projekt „Vielfalt Rheindelta“ gegeben. Naturschutzlandesrat Daniel Zadra begrüßt diese weiteren Schritte. „Mit dem verheerendem Hochwasser im Osten Österreichs wurde erneut deutlich, wie wichtig aufnahmefähige Böden sind. Dass Vorarlberg nicht vom Jahrhundert-Hochwasser betroffen ist, war reines Glück. Das ist aber kein Fundament, um eine sichere Zukunft aufzubauen. Wir müssen daher in Renaturierungsprojekte wie dieses, in den Schutz und den Wiederaufbau unserer Moore, investieren.“

Schon seit den 70-er Jahren ist bekannt, dass sich der Wasserhaushalt landseitig des Polderdamms nachteilig für die außergewöhnliche Naturlandschaft vor Ort verändert. Dies führt zu einer Austrocknung des Feuchtgebietes, was wiederum negative Auswirkungen für die Vegetation, durch Versauerung und Austrocknung der Streuewiesen, und deren Tierwelt hat. Und auch für die Hochwassersicherheit der Rheintalgemeinden ist diese Entwicklung keine gute.

Um die langfristige Funktionsfähigkeit dieses Naturraums zu bewahren und um bestmöglichen Schutz vor Hochwässern zu gewährleisten, braucht es daher auch eine Optimierung des Wasserhaushaltes. Hier setzt „Vielfalt Rheindelta“ an.
Um die langfristige Funktionsfähigkeit dieses Naturraums zu bewahren und um bestmöglichen Schutz vor Hochwässern zu gewährleisten, braucht es daher auch eine Optimierung des Wasserhaushaltes. Hier setzt „Vielfalt Rheindelta“ an.

Moore sind nicht nur äußerst wertvoll, weil sie Kohlenstoff einlagern, sondern auch weil sie perfekte Wasserspeicher sindDaniel Zadra, Energie- und Klimaschutzlandesrat

Wichtiges Schutzgebiet

„Vielfalt Rheindelta“ ist Teil des LIFE-Projekts AMooRe (Austrian Moor Restoration Project). In dem 10-Jährigen, durch die EU geförderten Projekt sollen Moore in fast allen Bundesländern wiederhergestellt, das Wissen über die Moore erweitert und der Austausch unter den Bundesländern, aber auch unter den Akteuren der Nutzung und des Schutzes, gefördert werden. Vorarlberg hat die Projektleitung inne. Die Gesamtprojektkosten liegen bei 44,2 Millionen Euro, 60 Prozent davon sind eine EU-Förderung.

Das Naturschutzgebiet Rheindelta ist eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete Mitteleuropas. Als Schutzgebiet von europäischer Bedeutung wurde es auch als Natura 2000 Gebiet nach der Vogelschutzrichtlinie und der FFH-Richtlinie nominiert und ausgewiesen. Es ist ein wichtiger Rast- und Überwinterungsplatz für mehr als 100.000 Zugvögel sowie ein Brutplatz für viele selten gewordene Vogelarten. Aber auch für viele andere, zum Teil sehr seltene Tier- und Pflanzenarten stellt das Rheindelta mit seinen Feuchtwiesen, Auwäldern und Schilfröhrichten einen wichtigen Lebensraum dar.