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Neuer Ratgeber „Gründach und Photovoltaik“: Klimaschutz auf Vorarlbergs Dächern

Land und Energieinstitut demonstrieren, wie Private, Gemeinden und Unternehmen mit ihren Dächern zur Energieautonomie und zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen können.

Vorarlbergs Flachdächer liegen meist lediglich mit Kies bedeckt in der Sonne. Gerade 0,4 Prozent aller Dächer im Land sind begrünt. Auch der Anteil der Photovoltaikanlagen liegt noch weit unter den Möglichkeiten. Eine Aufwertung der Dachflächen in Vorarlberg birgt ein großes ökologisches und ökonomisches Potential.

Bernd Hofmeister

„Dächer werden zu kleinen Sonnenkraftwerken“

Ein Gründach verlängert die Lebensdauer der Dachhaut, hilft die Folgen des Klimawandels zu dämpfen und liefert einheimischen Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln einen Lebensraum. In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage trägt es zudem zum aktiven Klimaschutz bei. „Werden Dächer zu kleinen Sonnenkraftwerken, tragen sie zur Energieautonomie bei und sind auch wirtschaftlich sinnvoll nutzbar. Werden die Dächer zusätzlich begrünt, halten sie wertvolles Regenwasser zurück und schaffen für Insekten Nahrungs- und Lebensraum“, so Landesrat Johannes Rauch.

Ratgeber räumt mit Vorurteilen auf

Das Vorurteil, das Pflanzen das Dach schädigen, gehört der Vergangenheit an. Längst sind Technik und Materialien in Hinblick auf Dachabdichtung und Wurzelschutz ausgereift und standardisiert. Auch der Pflegeaufwand lässt sich auf ein bis zwei Pflegegänge pro Jahr begrenzen, wenn die Pflege bereits bei der Planung berücksichtigt wird. „Fehler in der Kombination von Dachbegrünung und Photovoltaik gehen meist zulasten des Stromertrags. Sie lassen sich aber einfach vermeiden“, erklärt Katrin Löning, Mitautorin des Ratgebers.

Mitarbeiter von Schweizer Expert:innen

In Teilen der Schweiz sind Dachbegründungen ab einer gewissen Dachfläche in Bauordnungen vorgeschrieben. Dementsprechend hoch ist der Erfahrungsschatz in der Schweiz. Für die Erstellung des neuen Vorarlberger Leitfadens konnte einer der führenden Experten auf dem Gebiet gewonnen werden. „Die Kombination von Photovoltaik und Gründach ist ein Muss in Zeiten von Klimawandel und Biodiversitätsverlusten vor der Haustüre und weltweit“, so einer der Autoren des neuen Ratgebers, Stephan Brenneisen, Dozent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).

Rankweil als Vorreiter in Vorarlberg

Rankweil ist seit vielen Jahren e5-Gemeinde und ganz vorne mit dabei, wenn es um naturnahe Begrünung geht. Die vier größten PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden in Rankweil umfassen insgesamt 645 Quadratmeter Fläche. Eines dieser Gebäude Sozialzentrum Haus Klosterreben, auf dessen Dach eine PV-Anlage in Verbindung mit einem Gründach realisiert wurde. „Die Umstellung von öffentlichen Gebäuden auf alternative Energieversorgung ist ein wichtiger Teil unseres Umweltleitbilds und trägt zur Energieautonomie 2050 bei“, so Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall. „Das Gründach stärkt zusätzlich die Artenvielfalt und schafft wertvollen Lebensraum für Insekten und Pflanzen.“

Der Ratgeber zum Lesen oder zum Download

„Wir erleben ein stetig wachsendes Interesse an den Themen Gebäudebegrünung und Photovoltaik“, so Harald Gmeiner vom Energieinstitut. “Neben dem Ratgeber tragen wir dem mit entsprechenden Beratungsangeboten und einer übersichtlichen Erstinfo im Web Rechnung.“ Dort kann auch der Ratgeber heruntergeladen oder als Printversion bestellt werden: www.energieinstitut.at/gruendach-pv