Rekordbeteiligung: 4.000 Kinder bei "Energieautonomie begreifen"
Über 4.000 Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 18 haben im letzten Schuljahr am Programm „Energieautonomie begreifen“ teilgenommen. Es vermittelt einen altersgerechten und spielerischen Zugang zu den Themen Energie und Klimaschutz. Ziel ist es, jedes Kind in Vorarlberg möglichst in jeder Schulstufe mit der Energieautonomie in Kontakt zu bringen.
Am 3. Juli spielt eine Klasse der HTL Dornbirn zum Abschluss des Schuljahres das Energiestrategiespiel „Changing the Game“, in dem Europas Energiepolitik zukunftstauglich gemacht werden soll. Die angehenden Technikerinnen und Techniker sind mit vollem Eifer bei der Sache, wenn es darum geht, geopolitische Entscheidungen zu treffen. Doch warum beschäftigt sich das Programm „Energieautonomie begreifen“ mit der europäischen Energiepolitik?
Das Strategiespiel zeigt die Zusammenhänge und Abhängigkeiten des Energiesystems in Europa auf. Das sind auch die wesentlichen Rahmenbedingungen für die Vorarlberger Energiepolitik. Und weil die Jugendlichen in der Oberstufe in großen Zusammenhängen denken lernen, führen wir sie auch vom großen Ganzen her zur EnergieautonomieCarmen Jungmayr, Leiterin des Bildungsprogramms am Energieinstitut Vorarlberg
Experimente und Forschung in der Volksschule
Und darum geht’s im Kern im gesamten Angebot von „Energieautonomie begreifen“: Die Kinder und Jugendlichen werden in ihrem Kindergarten- oder Schulalltag abgeholt und altersgerecht an die Energieautonomie herangeführt. Während sich die „Großen“ mit der Strategie auseinandersetzen, erleben die Kleineren die Energie unmittelbarer:
Im Volksschul-Workshop „energiewerkstatt.schule“ lernen die Kinder in drei Workshops Energie in unterschiedlichsten Formen kennen. Mit spannenden Experimenten, Forscherstationen und Spielen wird der Energieautonomie auf den Grund gegangen. Das Gelernte wird anschließend auch in die Familien getragen, zum Beispiel beim Messen des Strombedarfs verschiedener Geräte oder der Raumtemperatur.
Stolze Energieprofis
Mit ihrer Klasse an der VS Höchst Kirchdorf hat Pädagogin Sandra Blum gerade die Workshopreihe „energiewerkstatt.schule“ abgeschlossen und zieht eine positive Bilanz: „Die Kinder waren von Anfang an mit Begeisterung dabei. Die Versuche haben nicht nur Spaß gemacht, sondern ihnen anschaulich und spielerisch verdeutlicht, welche verschiedenen Arten von Energie es gibt und wo man Energie sparen kann. Sogar schwierige Wörter wie Generator und Photovoltaikanlage blieben den Kindern im Gedächtnis. Zum Schluss waren dann alle ganz stolz, als sie ihre Urkunde als ‚Energieprofi‘ in der Hand hielten.“
Jahresthema im Kindergarten
Bereits 130 Vorarlberger Kindergärten haben ihr Jahresthema ins Zeichen der Energieautonomie gestellt. Als Königskinder erforschen dabei bereits die Jüngsten die Welt der Energie im Jahresverlauf. Sie experimentieren mit dem Solarkocher oder erzeugen Strom mit Muskelkraft. Highlight ist immer wieder der „stromfreie Tag“, der von den ganz Mutigen im Winter – und damit auch ohne Heizung – durchgeführt wird.
Energieautonomie für alle
„Es ist wichtig, gerade die junge Generation für Energie- und Klimaschutzthemen zu sensibilisieren“, betont Energielandesrat Daniel Zadra. Und illwerke vkw-Sprecher Andreas Neuhauser stimmt zu: „Nur so können wir die Vision einer Energieversorgung ausschließlich aus unerschöpflichen, sich immer wieder erneuernden Energiequellen wirklich werden lassen.“
Damit das für die Kinder und Jugendlichen auch weiterhin spannend bleibt, werden die Programme für Kindergärten und die Oberstufe im kommenden Jahr weiterentwickelt, wofür das Land Vorarlberg gemeinsam mit illwerke vkw und Vorarlberg Netz die entsprechenden Mittel bereitstellt. So soll mittelfristig jedes Kind in möglichst jeder Schulstufe einen altersgerechten, spielerischen und animierenden Zugang zur Energieautonomie bekommen.