#vorarlbergspartenergie: Gemeinsam gegen die Energiekrise
Im Rahmen der Initiative #vorarlbergspartenergie sollen sich motivierte Personen, Vereine und Unternehmen versammeln und zeigen, welche Energiesparmaßnahmen sie bereits umsetzen und welche Ideen sie haben.
Wie gelingt es, in Vorarlberg möglichst viel Energie zu sparen und somit Versorgungsengpässen im Winter und im kommenden Jahr vorzubeugen? „Durch ein starkes Miteinander, das Aufzeigen konkreter Handlungsmöglichkeiten, finanzielle Anreize, hilfreiches Wissen und zielgerichtete Unterstützung für einkommensschwache Haushalte“, sind Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Daniel Zadra überzeugt. Gemeinsam mit den weiteren Initiator:innen von Gemeindeverband, Caritas, illwerke vkw und Energieinstitut präsentierten sie die Initiative #vorarlbergspartenergie.
Schritte in Richtung Energie-Unabhängigkeit
Nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine steht die europäische Energieversorgung vor neuen Herausforderungen: Österreich und damit auch Vorarlberg haben jahrelang vom billigen Gas, Öl und Holz aus Russland profitiert. Die dabei entstandene Abhängigkeit ist nun bei den Preisen und Lagerständen spürbar. In den letzten Monaten wurden von Seiten des Bundes, des Landes und der großen Energieversorger wichtige Schritte in Richtung mehr Unabhängigkeit gesetzt, betonen Wallner und Zadra: „Es wurden Gesetze verabschiedet und Speicher angemietet, die Diversifizierung wurde vorangetrieben. Das alles hilft, aber reicht nicht. Auch wenn die Gasspeicher für den Winter gut gefüllt sind, fängt das Spiel spätestens nächstes Frühjahr wieder von vorne an – mit nicht mehr ganz so vollen Speichern.“ Das Land Vorarlberg ruft deshalb gemeinsam mit dem Gemeindeverband, der illwerke vkw, der Caritas Vorarlberg und dem Energieinstitut Vorarlberg die Initiative #vorarlbergspartenergie ins Leben.
Die Ziele der Initiative #vorarlbergspartenergie
Land und Gemeinden gehen beim Energiesparen mit gutem Beispiel voran
Wurden Energiespartipps vor einem Jahr gerne noch belächelt, werden sie heute stark nachgefragt. Die Landesregierung geht dabei mit gutem Beispiel voran. 24 Dienststellen des Landes haben insgesamt mehr als 270 potenzielle Energiesparmaßnahmen gemeldet. Der Fachbereich Energie und Klimaschutz hat diese Vorschläge ausgewertet und eine Liste mit Maßnahmen erstellt, die kurzfristig umsetzbar sind. Darunter beispielsweise die Reduktion der Raumtemperatur und Innen- sowie Außenbeleuchtung, der Verzicht auf Elektrogeräte und das Fahren mit Dienstautos mit maximal 100km/h.
„Auch Die Vorarlberger Gemeinden haben sich in den vergangenen Jahren enorm engagiert, um ihre Energiebilanz zu verbessern“, berichtet Gemeindeverbandspräsidentin und Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. „Photovoltaikanlagen, Biomasse-Heizverbände, energieoptimiertes Sanieren und Bauen, Ausbau der klimaschonenden Mobilität, sind wichtige Schritte, die sich neben den positiven Auswirkungen auf den Klimaschutz gerade jetzt als spürbar entlastend erweisen.“
Energie einsparen ist das Gebot der Stunde. Jede Kilowattstunde Strom oder Gas, die wir jetzt nicht verbrauchen, hilft uns, Engpässe zu vermeiden.Landeshauptmann Markus Wallner
Energiespartipps en masse und Beratung für alle
Wie effektives Energiesparen in privaten Wohngebäuden, kleinen Unternehmen und Gemeinden funktionieren kann, wissen die Fachleute im Energieinstitut Vorarlberg. Dort laufen die Energieberatungen nach wie vor auf Hochtouren. Daneben wird intensiv an Instrumenten zur Selbsthilfe für die Ratsuchenden gearbeitet, erklärt Geschäftsführer Josef Burtscher: „Unsere Palette reicht derzeit von zahllosen Energiespartipps auf Website, YouTube, in Broschüren und auf Checklisten über ein neues Energiesparportal für Unternehmen bis zu Maßnahmenempfehlungen für Gemeinden. Zudem bringen wir regelmäßig neue Tipps auf unserem YouTube-Kanal und bald gibt’s auch Do-it-yourself-Videos, mit denen Heimwerker mit kleineren technischen Maßnahmen Energie sparen können. Wir wollen allen helfen, die wirkungsvoll Energie sparen möchten.“
Das Energietelefon des Energieinstituts ist werktags zwischen 8 Uhr 30 und 12 Uhr unter 05572/31202 erreichbar. Wer will, kann sich auch per E-Mail an energieberatung@energieinstitut.at melden.
illwerke vkw belohnt fürs Energiesparen
Energiesparen in langfristiger Perspektive
vorarlbergspartenergie ist mehr als die kurzfristige Antwort auf die aktuellen Probleme. Es ist vielmehr ein Element für eine langfristige und nachhaltige ökosoziale Entwicklung. Die Gestaltung großer Veränderungen in Gesellschaften und auch global funktioniert nur, wenn die sozialen Ungleichheiten nicht zu groß sind. Das ist auch die Kernaussage im neuesten Bericht des „Club of Rome“, der Anfang September publiziert wurde. Die Expert:innen betonen darin, dass mehr Gleichheit und Gerechtigkeit unabdingbar für die nachhaltige Entwicklung und die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaften und der Menschheit ist. Insofern ist es entscheidend, dass sich die soziale Schere zwischen Arm und Reich auch in einer Krisensituation nicht weiter öffnet.
Energiesparcheck für einkomensschwache Haushalte
Eine Hilfe gerade für Haushalte mit geringeren Einkommen ist der Energiesparcheck der Caritas. Eine Vor-Ort-Energieberatung mit dem Ziel, Energiesparpotenziale zu identifizieren und zu nutzen. Die Zahl der Beratungen hat sich gegenüber 2019 mehr als verdoppelt. Kontakt: Telefon 0676/884205727, E-Mail energiesparcheck@caritas.at