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11er finalisiert einzigartigen Energiekreislauf
Markus Gmeiner

11er finalisiert einzigartigen Energiekreislauf

11er Nahrungsmittel investiert sieben Millionen Euro in eine neue Biogasanlage – und schließt damit einen Energiekreislauf vom Kartoffelfeld bis zur Gefriertruhe. Ein wichtiger Beitrag zur Energieautonomie Vorarlberg.

Es ist ein beeindruckender Kreislauf, der sich bei 11er-Nahrungsmittel in Frastanz mit jeder Lieferung Kartoffeln aufs Neue in Bewegung setzt. Zwölf Lkw-Ladungen oder bis zu 350 Tonnen Erdäpfel werden täglich aus Lagern in Südbayern oder dem Marchfeld in den Walgau transportiert, um dort zu Pommes, Kroketten und anderen Kartoffel-Spezialitäten weiterverarbeitet zu werden. Ein Industrie-Prozess, der Energie benötigt – und CO2-Emissionen freisetzt. „Das können wir freilich nicht gänzlich verhindern. Aber unser Anspruch ist es, täglich effizienter zu werden“, verdeutlicht 11er-Geschäftsführer Thomas Schwarz das ambitionierte Engagement. Als Gründungsmitglied des Klimaneutralitätsbündnisses 2025 hat 11er den Worten bereits Taten folgen lassen – und nun mit der Inbetriebnahme einer neuen Biogasanlage den nächsten konsequenten Schritt gesetzt. Eine Anlage, die den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens um jährlich bis zu 5.500 Tonnen CO2 verringern kann.

Klimaschutz und Energieeffizienz sind als wichtiger Beitrag zur Energieautonomie Vorarlberg seit vielen Jahren mit unserer Unternehmens-DNA verknüpft.Thomas Schwarz, Geschäftsführer
Biogas für Lkw-Flotte
Markus Gmeiner

Biogas für Lkw-Flotte

In der modernen Biogasanlage, die für unbedarfte Laien einer Raumstation zum Verwechseln ähnlich sieht, werden sämtliche Produktionsabfälle wie Kartoffelschalen und Produktionsreste zu Biogas weiterverarbeitet. „Wir werten das entstandene Biogas anschließend auf Erdgasqualität auf und speisen es in das VKW-Erdgasnetz ein“, erklärt Schwarz.

Nicht vollständig – wird ein Teil der externen Lkw-Flotte doch bereits mit dem eigenen Biogas-Treibstoff betankt. „Eine Tankfüllung reicht aus, um die Hin- und Rückfahrt zu unserem Lager sicherzustellen“, so der 11er-Geschäftsführer. Die eigene Biogas-Tankstelle schließt so einen umfassenden Energie-Kreislauf, der auf dem Kartoffel-Feld seinen Anfang nimmt.

Die Biogasanlage ist seit nunmehr zehn Monaten in Betrieb – und der Effizienzgrad wird laufend optimiert. „Wir arbeiten mit Bakterien und somit mit einem lebenden Organismus. Das bedeutet natürlich auch, dass wir nicht per Knopfdruck das ‚Soll’ erreichen“, verdeutlicht Schwarz die intensiven Optimierungsabläufe. Dem Unternehmen kommt hier seine diesbezügliche Pionierrolle zugute: Bereits in den 1980er-Jahren wurde am Firmengelände eine Biogasanlage in Betrieb genommen. „Wir haben da viel Lehrgeld investiert. Aber mit der heutigen Anlage ist das nicht zu vergleichen“, so der 11er-Chef.

Klimaschutz in der DNA
Markus Gmeiner

Klimaschutz in der DNA

Die Biogasanlage ist Teil der umfassenden 11er Klimaschutz-Initiative. Als Mitglied des Klimaneutralitätsbündnisses 2025 hat sich 11er dazu verpflichtet, 100 Prozent klimaneutral zu produzieren – vom Kartoffelacker bis zur Truhe des Supermarktes. „Bereits der Diesel, den der Bauer mit seinem Traktor auf dem Feld benötigt, wird in unsere Bilanz eingerechnet“, erklärt der Geschäftsführer.

Die angefallenen CO2-Emissionen werden dann im Rahmen einer Vier-Elemente-Strategie ausgeglichen: 11er kauft Emissionszertifikate aus den Bereichen Luft, Erde, Feuer und Wasser. Das bedeutet konkret: Alleine in den vergangenen zwölf Jahren wurden rund zwölf Millionen Euro in „grüne“ Maßnahmen investiert. Mit Erfolg: In diesem Zeitraum konnte eine Kohlendioxid-Reduktion von rund 7.000 Tonnen pro Jahr erreicht werden. Hinzu kommt, dass seit 2004 rund 45 Millionen kWh Strom eingespart wurden – das entspricht dem Jahresbedarf von rund 2.250 Haushalten. Der Grund? „All diese Maßnahmen lohnen sich auch aus wirtschaftlicher Perspektive – zumindest, wenn man Weitblick beweist. Aber ganz grundsätzlich: Klimaschutz und Energieeffizienz sind als wichtiger Beitrag zur Energieautonomie Vorarlberg seit vielen Jahren unmittelbar mit unserer Unternehmens-DNA verknüpft“, macht Schwarz deutlich.