Energy-Carport „Made in Vorarlberg“: 3 Fragen an Robert Küng
Im Herbst 2023 präsentierte Inhaus seinen ersten Energy-Carport „Made in Vorarlberg“. Die modulare Bauweise mit Stahlkonstruktion und lichtdurchlässigen Photovoltaik-Elementen vereint Energiegewinnung mit Wetterschutz und gilt als innovative Lösung ganz im Sinne der Dekarbonisierungsstrategie des Land Vorarlberg.
Wir haben mit Geschäftsführer Robert Küng unter anderem darüber gesprochen, wie viel Energie der Energy-Carport Prototyp erzeugt, welches die Vorteile der Photovoltaik-Systeme sind und wo diese überall eingesetzt werden können.
Euer Parkplatz wurde mit dem ersten großflächigen Energie-Carport quasi zum Solarkraftwerk. Wie wurde dieser umgesetzt und wie viel Energie wird damit erzeugt?
Der Prototyp bei uns auf dem Kundenparkplatz in Hohenems überdacht 18 Parkplätze auf einer nutzbaren Fläche von ca. 270 m2. Auf den Dächern sind 138 bifaziale Photovoltaik Module von SST Energy montiert. Der Energiebedarf reicht für 11 Einfamilienhäuser.
Realisiert wurde der Energiecarport übrigens ausschließlich mit Vorarlberger Firmen – von den Bauschlosser-Arbeiten bis zum Fundament, den Belags- und Elektroarbeiten.
Das Energy-Carport von Inhaus wurde mit einer Stahlkonstruktion und bifazialen Photovoltaikmodulen (beidseitig aktive und lichtdurchlässige Glas-Glas-Photovoltaik-Module) errichtet.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Photovoltaikmodulen nutzen diese die direkte Sonneneinstrahlung von oben und auch die Lichtreflexion von unten.
Der Solarertrag wird durch diese beidseitige Nutzung je nach Untergrund deutlich erhöht.
Was sind die Vorteile dieser Carport-Systeme?
Die Module (bei Kunden- bzw. Mitarbeiterparkplätzen) können individuell und maßgeschneidert montiert werden. Inhaus bietet außerdem zusätzliche Leistungen wie Lichtlösungen oder E-Ladestationen und übernimmt Abklärungen vom Bauantrag bis zum Förderansuchen.
Ein weiterer Vorteil ist sicher die kurze Errichtungsdauer: Der Prototyp wurde in weniger als 10 Arbeitstagen errichtet – also wirklich vom Fundament, über das Aufstellen der Konstruktion und Montieren der Module, bis zu Belagsarbeiten und der elektrischen Inbetriebnahme.
Die Kosten sind von der Größe der überdachten Flächen abhängig und werden (durch den Skalierungseffekt) mit der wachsenden Zahl der Stellplätze deutlich günstiger. Eine Einsparung bringen die überdachten Stellplätze bei den Facility-Ausgaben: die Schneeräumung wird im Winter reduziert.
Aber die Systeme funktionieren ja nicht nur für Carports?
Die Überdachung von großflächigen Parkplätzen ist natürlich nur eine mögliche Anwendung des Systems. Es eignet sich auch für die Überdachung von Freiflächen und Terrassen, für Energie-Bikeports und Radgaragen – zum Beispiel im städtischen Raum oder bei Unternehmen.
Jede Lösung kann individuell auf die jeweilige Situation angepasst werden, sowohl in der effizienten Bauweise als auch in der unterschiedlichen Nutzung der erneuerbaren Energie.
Auf der Dachterrasse des neuen Bäder- und Energieparks wurde übrigens bereits auch ein erster Prototyp für Terrassenüberdachung mit Energiegewinnung realisiert.
Wir haben ein Produkt entwickelt, das (nicht nur) Parkplätzen einen Zusatznutzen gibt – ökologisch, ökonomisch und auch als Schutz vor Witterungseinflüssen. Versiegelte Großflächen, die oft nur temporär von Autos genutzt werden, erhalten eine neue Funktion als Solarkraftwerk. Ganz im Sinne der Dekarbonisierungsstrategie des Landes Vorarlberg.Robert Küng, Geschäftsführer Inhaus