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Im Auftrag der Energie von Bayreuth nach Dornbirn
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Im Auftrag der Energie von Bayreuth nach Dornbirn

Seit August 2017 ist Prof. (FH) Dr.-Ing. Markus Preißinger Leiter des Forschungszentrums Energie an der FH Vorarlberg und Inhaber der illwerke vkw Stiftungsprofessur für Energieeffizienz. Nach rund 9 Monaten an der FHV hat er schon einiges in Sachen Vorarlberg, Forschung und Energieautonomie 2050 zu berichten.

Der Weg vom Allgäu, wo sie aufgewachsen sind, hierher ist zwar nicht allzu weit, aber dennoch die Frage muss sein: Wie sind Sie nach Vorarlberg an die FH Vorarlberg gekommen?

Preißinger: Man könnte beinahe sagen – die Work&Travel Zwischenstopps in Australien und Neuseeland ausgenommen – ich bin den klassischen Weg gegangen. An der Universität Bayreuth habe ich Umwelt- und Bioingenieurwissenschaften studiert und dort am Lehrstuhl für Technische Thermodynamik und Transportprozesse promoviert. Nach der Promotion blieb ich in Bayreuth, war Geschäftsführer des Zentrums für Energietechnik und Koordinator des Graduiertenkollegs „Energieautarke Gebäude“. Für die Stelle hier an der FH Vorarlberg habe ich mich ganz einfach beworben. Die Energieautonomie 2050 war unter anderem ein Grund dafür.

Wir verbessern das, was bereits vorhanden ist und erforschen das, was mittelfristig attraktiv und nötig wird.Prof. (FH) Dr.-Ing. Markus Preißinger, Leiter Forschungszentrum Energie

Forschungszentrum Energie und Professur für Energieeffizienz das klingt sehr komplex, was kann sich der Laie darunter vorstellen?

Preißinger: Es gibt in Dornbirn im Forschungszentrum Energie der FH zwei Forschungsgruppen: Material- und Energietechnologie sowie Energiesysteme und -komponenten. Die Material- und Energietechnologie widmet sich der angewandten Grundlagenforschung im Bereich zukunftsträchtiger Technologien. Das heißt wir entwickeln die Technologien, die in zehn bis fünfzehn Jahren benötigt werden. Wir suchen unter anderem nach Möglichkeiten wie wir überschüssige Solarenergie gezielt speichern oder umwandeln können. Derzeit setzen wir unseren Forschungsfokus auf Ammoniak als erneuerbaren Energieträger.

Im Forschungsfeld Energiesysteme und –komponenten sind wir schon näher am Markt dran. Hier arbeiten wir an Verbesserungen von bereits vorhandenen Technologien. Wir haben gerade einen Feldversuch mit sechzehn Warmwasserboilern zu Ende gebracht. Dabei haben wir bewiesen, dass im Falle von Brauchwasser-Boilern - die zu Hause unser Wasser warm machen – mit intelligenten Algorithmen eine Energieeffizienzsteigerung von bis zu zehn Prozent möglich ist.

Wir verbessern also das, was bereits vorhanden ist und erforschen das, was mittelfristig attraktiv und nötig wird.

Die Energieautonomie 2050 war unter anderem ein Grund für Ihre Bewerbung an der FH Vorarlberg. Warum?

Preißinger: Mir ist im Vorfeld aufgefallen, die Menschen in der Region wollen diesen Weg gehen. Von allen Seiten ist die Bereitschaft vorhanden das Ziel Energieautonomie nicht nur als Schlagwort zu verwenden, sondern als Auftrag umzusetzen. Allen Akteuren – Politik, Bürger, Unternehmen und Bildungseinrichtungen – ist das ein tatsächliches Anliegen. Diese Art von Unterstützung gibt unserer Arbeit den Stellenwert und den Handlungsspielraum, den sie benötigt.

Es gibt keine Alternative zur Energieautonomie. Das kann nicht häufig genug kommuniziert werden.Prof. (FH) Dr.-Ing. Markus Preißinger, Leiter Forschungszentrum Energie

Wie sehen Sie die Chancen für die Energieautonomie 2050? Ist das bis ins Jahr 2050 zu schaffen?

Preißinger: Für mich stellt sich nicht die Frage ob sie möglich ist oder nicht. Sie muss machbar sein. Es gibt keine Alternative. Das Zieljahr 2050 ist ambitioniert gesetzt. Ob das nun 2050, 2055 oder 2056 ist, ist nicht von zu großer Bedeutung. Klar ist, wir müssen diesen Weg für eine lebenswerte Zukunft gehen. Das kann nicht häufig genug kommuniziert werden. Und, kein Land, keine Region kann diesen Weg alleine gehen. Wir wohnen nicht in geschützten Blasen. Um das Ziel zu erreichen, ist die internationale Vernetzung und Einbettung in andere Energiesysteme unumgänglich.

Welche Aufgabe hat dabei die FH Vorarlberg?
FH Vorarlberg

Welche Aufgabe hat dabei die FH Vorarlberg?

Preißinger: Wir sind für den Dreiklang von Forschung, Entwicklung und Bildung verantwortlich. Wir agieren als Schnittstelle zwischen Forschung und Umsetzung. Aber auch hier gilt, nur das vernetzte Denken und das Zusammenarbeiten über die Grenzen hinaus kann zum Ziel führen.

Forschungszentrum Energie an der FH Vorarlberg

Das Forschungszentrum Energie ist in zwei Forschungsgruppen gegliedert, die sich schwerpunktmäßig jeweils mit drei Themengebieten beschäftigen. Forschungsgruppen: Material- und Energietechnologien, Energiesysteme- und komponenten Forschungsgebiete: Energiespeichertechnologien, lösungsbasierte Halbleiter, Tomographie und Simulation, Integration erneuerbarer Energieversorgung, autonomes Lastmanagement, Systemdynamik, gekoppelte Wasser- und Energiesysteme. Leitung: Prof. (FH) Dr.-Ing Markus Preißinger
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