Innovativ – nicht einfach nur neu
Die innovative Wärmerückgewinnung aus gewerblicher Kälte beim Vorarlberger Metzgerverband beweist: Mehrkosten zur Effizienzsteigerung machen sich bezahlt.
Eigentlich war das beim Vorarlberger Metzgerverband 2009 definierte Ziel klar: Die in die Jahre gekommenen Kälteaggregate und die Anlage zur Wärmerückgewinnung sollten technisch erneuert werden. Dank des Innovationsdranges und des Weitblicks der involvierten Partner wurde aus einer vermeintlich simplen Erneuerung aber weit mehr: Investiert wurde in ein effizientes, ausgeklügeltes und zukunftsfähiges System, das im Jahre 2010 mit dem Energy-Globe-Award ausgezeichnet wurde.
Wir müssen sparsam mit unseren Ressourcen umgehen, deshalb haben wir bewusst Mehrkosten in Kauf genommen und bereuen diese Entscheidung zu keiner Sekunde.Wolfgang Ochsenreiter, Geschäftsführer
Ziele wurden mehr als erfüllt
Und wie der Betrieb der Anlage nun eindrucksvoll unter Beweis stellt – die Ziele wurden allesamt übererfüllt. Sobald im Gebäude Wärmebedarf vorhanden ist, werden die kühlenden Außenkondensatoren hydraulisch umgangen und die Abwärme zu 100 Prozent der Warmwasseraufbereitung und Heizung zugeführt. Die intelligente Speichertechnik bietet zudem die Vorteile der perfekten Schichtung, den Verzicht auf Ladepumpen sowie die vollständige Trennung von Kältemitteln und Trinkwasser.
Große Einsparungseffekte erzielt
Wie gut das System funktioniert, beweist der Blick auf die Statistik: Die erzielten Energieeinsparungen übertrafen die Erwartungen bei weitem. So konnte der Gasverbrauch von ursprünglich 10.200 m3 pro Jahr auf 3.700 m3 pro Jahr reduziert werden – das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Heizbedarf von fast drei Einfamilienhäusern. Ausgesprochen positiv auch die Entwicklung beim Strombedarf: 129.400 kWh werden heute pro Jahr verbraucht, 2009 waren es noch 153.500 kWh – eine Einsparung von 16 Prozent oder dem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von sechs Einfamilienhäusern. Für diese innovative Anlage hat der Vorarlberger Metzgerverband Mehrkosten in Höhe von 25 Prozent in Kauf genommen – und bereut diese Entscheidung zu keiner Sekunde. „Die Ziele wurden allesamt übertroffen. Wir sind hochzufrieden mit der Anlage“, freut sich Geschäftsführer Wolfgang Ochsenreiter – und ergänzt zugleich: „Zusätzlich dazu haben wir heuer im Zuge der Generalsanierung des Verbandsgebäudes im gesamten Verwaltungstrakt neue Fenster mit einer Dreifach-Verglasung einbauen lassen.“ Weitere Investitionen zur Effizienzsteigerung sollen folgen.