Klar kalkuliert in die Unabhängigkeit
Nachhaltig – und finanziell attraktiv: Die Familie Breuss aus Zwischenwasser überlässt die Performance der Haustechnik nicht dem Zufall.
Auch wenn er beruflich mit Technik wenig am Hut hat: Im Keller seines Hauses und somit in der Nähe der Schaltzentrale seiner Haustechnik fühlt sich Mario Breuss pudelwohl. Der Familienvater aus Zwischenwasser weiß jederzeit, wie viel Energie sein im Jahr 2005 erbautes Fertigteilhaus benötigt, wann die Photovoltaikanlage am Dach Höchstleistung bringt – oder wie hoch der Wirkungsgrad seiner Wärmepumpe ist. Der Grund? Schlicht Interesse. „Für mich ist es beruhigend zu wissen, dass unsere Haustechnik zu 100 Prozent funktionstüchtig ist – und das seit mittlerweile zehn Jahren“, erklärt der Polizist. Erkenne er eine Abweichung in den Zahlen, könne er schnell entgegenwirken. „Wir haben so auch ohne Lüftungsanlage oder 3-fach-verglaste Fenster extrem niedrige Betriebskosten“, so Breuss. Klar sei nämlich auch: Nachhaltigkeit und ökologisches Verhalten seien ihm sehr wichtig – „es soll sich aber auch finanziell rechnen“, sagt er.
Für mich ist es beruhigend zu wissen, dass unsere Haustechnik zu 100 Prozent funktionstüchtig ist.Mario Breuss, Zwischenwasser
Messdaten an Land übermittelt
„Heute bin ich wohl der einzig Verbliebene, der das nach wie vor macht“, lacht der 37-Jährige aus Zwischenwasser. Immerhin wisse er so, dass seine Wärmepumpe mit einer Arbeitszahl von fast 4,5 eine überdurchschnittlich gute Leistung bringe. Konkret bedeutet das: Seine Anlage liefert 4,5 mal mehr Wärme als Strom zum Betrieb aufgewendet werden muss. Mit seiner Leidenschaft hat er mittlerweile auch Gattin Melanie angesteckt, die laufend darum bemüht ist, den Stromverbrauch des Vier-Personen-Haushaltes zu reduzieren.
Alle Daten immer im Blick
Doch damit nicht genug. Ein attraktives Kombiangebot der Gemeinde Zwischenwasser hat ihn vor kurzem zur Installation einer Photovoltaik-Anlage bewegt. Bereits zwei Wochen nach dem Beratungsgespräch wurde die 7,8 kWp-Anlage errichtet – aufgrund der Solaranlage auf der weniger attraktiven Ost- und Westseite des Daches. „Ich rechne deshalb nur mit einer Leistung von 7,3 kWp“, sagt der Technik-Begeisterte. Und trotzdem – das erste Fazit fällt ausgesprochen positiv aus. Zumal Breuss dank spezieller Messgeräte auch bei seiner PV-Anlage zu jeder Zeit im Überblick hat, wann, wo und wie viel Strom in seinem Haushalt verbraucht wird. Bis zu 50 Prozent des produzierten Stromes – je nach Auslastung – nutzen er und seine Familie für den Eigenbedarf, der Rest wird ins VKW-Netz eingespeist. Zumindest vorläufig. Denn Breuss liebäugelt bereits mit der nächsten Anschaffung – einem Elektro- oder Hybridauto. „Auch wenn ich selbst mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit komme – unser Auto benötigt doppelt so viel Energie wie unser Haus. Das ist paradox“, ärgert er sich. Die Vorstellung, das Familienauto fortan mit dem selbst erzeugten Strom zu speisen, gefalle ihm da deutlich besser.