Mit kleinen Schritten zu großen Zielen
Die Familie Hartmann hat sich vor acht Jahren ambitionierte Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz im Haushalt gesteckt – und konnte diese bereits zu 60 Prozent umsetzen.
Die beschränkten Ressourcen unseres Lebensraumes und die damit einhergehenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt beschäftigen Jürgen Hartmann schon seit Jahren. „Wir haben nur einen Planeten – und sollten dessen Lebensdauer wenn möglich verlängern, nicht verkürzen“, betont der Schlinser, der sich selbst nicht aus der Verantwortung stehlen will – und sich und seiner Familie vor acht Jahren kurzerhand ambitionierte Ziele zur Energieeffizienzsteigerung auferlegt hat. Mit der Umsetzung unterschiedlicher Maßnahmen – vom Einsatz regionaler und ökologisch-wertvoller Baustoffe über die Installation einer Solaranlage bis hin zum Umdenken im Mobilitätsverhalten – konnte der engagierte Landesbedienstete bereits 60 Prozent seiner Ziele abhaken. „Ich bin sicherlich kein Pionier, möchte aber im Rahmen meiner Möglichkeiten Akzente setzen“, betont er.
Ich bin sicherlich kein Pionier, möchte aber im Rahmen meiner Möglichkeiten Akzente setzen.Jürgen Hartmann, Schlins
Startschuss mit Hausbau
Das heißt konkret: Neben Holz aus Vorarlberger Wäldern setzte die Familie auf den Naturdämmstoff Schafwolle. Ebenso wurde eine Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung installiert – und mit einer Erdwärmepumpen-Heizung auf ein ressourcenschonendes Heizverfahren gesetzt. „Auch die Installation einer Photovoltaik-Anlage steht schon lange auf unserer Wunschliste und soll nun innerhalb der kommenden drei Jahre umgesetzt werden“, erklärt Hartmann. Zum einen, um den eigenen Haushaltsbedarf und den Stromverbrauch der Erdwärmepumpe abzudecken – zum anderen aber auch, um das vor vier Jahren angeschaffte Elektroauto mit eigens produziertem Ökostrom zu betanken.
Mit Fahrrad und Bahn zur Arbeit
Dass ich mit meinem Elektroauto nicht bis nach Italien komme, wusste ich ja bereits vorher“, sagt er. Für die sechsköpfige Familie sei das Elektroauto jedenfalls die richtige Entscheidung gewesen – auch deshalb, weil der Schlinser zu „99 Prozent“ per Fahrrad und Bahn zu seinem Arbeitsplatz nach Bregenz pendelt. Je eine Stunde schlägt ein Arbeitsweg für den Öffi-Fahrer zu Buche. Und trotzdem ist er überzeugt: „Die Verbindungen sind optimal, es käme mir gar nie in den Sinn, den Weg mit dem Auto zurückzulegen“, betont der 52-Jährige. Im Gegenteil: Wenn es seine Zeit zulässt, fährt Hartmann gar den ganzen Arbeitsweg per Fahrrad – durchschnittlich 50 Mal pro Jahr.
Welche Maßnahmen er für die restlichen 40 Prozent zur Zielerreichung umsetzen will? „Allen voran die Anschaffung einer PV-Anlage“, sagt Hartmann. Auch ein Beratungstermin zur Anpassung seiner Hausbeleuchtung sei bereits fixiert. Aus finanziellen Gründen setze er entsprechende Maßnahmen „Schritt für Schritt“ – und möchte so auch seinen Kindern Vorbild sein. „Ich glaube so hat jeder Vorarlberger die Chance, im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas beizutragen“, betont er.