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Paris-amKumma VI: Der Projektmonat ist vorbei – das Experiment geht weiter

Paris-amKumma VI: Der Projektmonat ist vorbei – das Experiment geht weiter

Die vier Wochen von Paris-amKumma sind vorbei. Zum letzten Mal wurden am 31. Oktober die persönlichen Werte in der Test-App eingegeben und die individuellen Klimaerfolge konnten betrachtet werden. Zeit für ein Fazit.

Den 100 Punkten bin ich durch die Umstellungen im Alltag nähergekommen, erreicht habe ich sie nicht. Für mich persönlich habe ich aber sehr viel erreicht. Denn die Punkte haben sich fast halbiert. Wird von diesen Verhaltensänderungen auch einiges bleiben? Ja! Werde ich die 100 Punkte jemals erreichen? Das ist fraglich. Denn auch das ist mir in den vergangenen Wochen klar geworden. Würde ich mein Leben sofort so umstellen, dass ich die 100 Punkte tagtäglich schaffen würde, so würde das vieles an Verzicht bedeuten. Aber: Auch wenn ich die 100er-Grenze nicht geknackt habe, hat der Testmonat aus heutiger Sicht eine nachhaltige Wirkung. Warum? Weil durch die vierwöchige ständige Auseinandersetzung mit diesem Thema Bewusstsein geschaffen worden ist. Bewusstsein, das mich jetzt begleitet und Einfluss auf alltägliche Entscheidungen hat. Bewusstsein, das mich nicht von heute auf morgen, aber vielleicht auf lange Sicht den 100 Punkten sehr nahebringt.

Wie geht es weiter?

Die Gemüsekiste wird bleiben. Der Ökostrom wird bleiben. Die fleischreduzierte Ernährung geht weiter. Die verbesserte Mobilität – weniger Auto mehr zu Fuß oder auch mit den Öffis – wird bleiben. Und das ist schon einiges. Auf lange Sicht wäre auch ein E-Auto denkbar. Und die nächste Reise findet eventuell wieder einmal mit dem Zug statt. Im vergangenen Monat bin ich auch öfters an diesen Punkt gekommen, an dem ich mir dachte, es könnte noch viel mehr gehen. Es könnte so viel mehr an CO2-Emissionen eingespart werden, aber dazu müsste sich ein komplettes Umdenken in vielen Bereichen einstellen. Es müsste sich die Art und Weise wie und wo wir arbeiten, wie wir reisen, wie wir uns fortbewegen, wie wir bauen und vieles mehr ändern. Dafür müssten aber die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und hier kommt die Politik ins Spiel. Sie muss aktiver werden, als sie das bisher war.

Jeder kann und soll etwas tun

Jede Österreicherin und jeder Österreich steht am Morgen auf und hat bereits 31 Punkte – diese Punkte sind jene, die vom Staat für unsere Infrastruktur verursacht werden. Es wäre falsch zu sagen, „dann soll der Staat halt klimaneutral werden und das Problem ist gelöst“. Ja, der Staat kann und soll seine Infrastruktur diesbezüglich verbessern. Aber jeder und jede kann und soll ebenso etwas tun, um diesem Ziel näher zu kommen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Man muss sich nur an der eigenen Nase nehmen, überlegen, hinterfragen und endlich anfangen.