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Sanfte Mobilität für harte Männer
Markus Gmeiner

Sanfte Mobilität für harte Männer

Die Bauleiter von Tomaselli Gabriel Bau in Nenzing sind seit 2015 auf leisen Sohlen unterwegs.

Es ist die größte private Elektro-Flotte in Vorarlberg, die auf dem Parkplatz von Tomaselli Gabriel Bau in Nenzing zum Einsatz bereitsteht. Zehn VW e-Golf und fünf Renault Zoë sind seit 2015 im Dienste des Bauunternehmens – und begleiten die Bauleiter und Techniker täglich auf Baustellen in ganz Vorarlberg. Und das, obwohl der Schritt in die Mobilitätszukunft bei Tomaselli Gabriel von Skepsis gegenüber den geräuschlosen E-Flitzern begleitet war: „Natürlich haben uns zu Beginn des Projekts dieselben Fragen beschäftigt, auf die jede und jeder, der mit der Anschaffung eines Elektroautos liebäugelt, eine Antwort sucht: Wie klappt das im Alltag – und kommen wir mit der eingeschränkten Reichweite zurecht?“, erklärt Jürgen Melk, bei Tomaselli Gabriel im Einkauf tätig – und zusammen mit Geschäftsführer Philipp Tomaselli für das E-Mobilitätsprojekt im Unternehmen verantwortlich. Die Tests hätten die Sorgen letztlich weggewischt: Der Aktionsradius der E-Autos war ausreichend, die Mitarbeiter gaben grünes Licht – und dem E-Großprojekt stand nichts im Wege.

Wir haben festgestellt, dass die Mitarbeiter mit E-Autos entspannter zur Baustelle fahren.Philipp Tomaselli, Geschäftsführer

Zuverlässige Wegbegleiter

Und heute? Die in Zahlen gegossenen Erfahrungen sind beeindruckend. 300.000 Kilometer wurden mit den 15 Elektroautos bis dato zurückgelegt. Jährlich spart das Bauunternehmen 90 Tonnen CO2 oder bis zu 35.000 Liter Diesel. Und nicht minder wichtig: „Noch kein einziger Bauleiter ist auf halber Strecke stehengeblieben“, scherzt Melk. Die Autos seien allesamt sehr zuverlässig – der Mobilitätsalltag nicht nur problemlos zu bewältigen, sondern mit Vorteilen versehen. „Wir haben festgestellt, dass unsere Mitarbeiter mit den Elektroautos entspannter zur Baustelle fahren. Sie fahren bewusster“, weiß der 46-Jährige aus seiner Erfahrung zu berichten. Und das nicht nur auf Kurzstrecken. So pendelt ein Mitarbeiter täglich mit dem Elektroauto aus dem Tirol nach Nenzing und wieder retour. „Ohne Probleme“, wie Melk betont. Und sollte es mit der Reichweite wider Erwarten doch einmal eng werden, hat Tomaselli Gabriel vorgesorgt: Eine mobile Ladestation im Kofferraum eines jeden E-Autos erlaubt das problemlose Aufladen an der Baustelle.

Schnellladestation an Unternehmenssitz

Apropos Infrastruktur: Zusammen mit der VKW wurde im Vorfeld der Flotten-Umstellung ein Contracting-Konzept ausgearbeitet, das ein problemloses Laden der Autos zu jeder Zeit möglich macht. Darin inbegriffen: Eine öffentliche Schnellladestation am Unternehmenssitz an der Nenzinger Bundesstraße – und somit in unmittelbarer Nachbarschaft zu öffentlich frequentierten Einrichtungen wie dem Gesundheitszentrum Walgau. „Betankt“ werden die E-Autos mit 100 Prozent Vorarlberger Ökostrom. Dafür sorgt auch eine neu installierte PV-Anlage mit 190 kWp Leistung am Dach des Baulogistikzentrums des Unternehmens. „Der nächste konsequente Schritt unserer Umweltstrategie – und unser Beitrag zur Energieautonomie Vorarlberg“, betont Melk.

Factbox

Elektromobilitätsstrategie: Firmenflotten, im Besonderen Fahrzeugpools, eignen sich gut für den Einsatz von Elektroautos. Durch die hohe Auslastung und Kilometerleistung ist der Umstieg wirtschaftlich und ökologisch besonders attraktiv. Mehr Informationen unter (link: www.vorarlberg.at/energie text: www.vorarlberg.at/energie target: _blank) Förderung Bund: Die Anschaffung von E-Pkw für Betriebe wird vom Bund mit bis zu 1.500 Euro gefördert. Von den Autoimporteuren wird ein Nachlass von ebenfalls bis zu 1.500 Euro gewährt. Die Anschaffung von Elektro-Leichtfahrzeugen (L2e, L5e, L6e, L7e) wird mit 1.000 Euro gefördert. Bei E-Nutzfahrzeugen (N1) >2,5 to und <3,5 to und E-Klein-Bussen (M2) kann eine Förderung von bis zu 20.000 Euro lukriert werden. Weitere Informationen unter (link: www.umweltfoerderung.at text: www.umweltfoerderung.at target: _blank)